„Dialogues des Carmélites“ – 30. Januar 2016

Dieses musikalisch hochkarätige Werk des meist nur als Liedkomponisten bekannten Franzosen Francis Poulenc, zu dem er auch das Libretto selbst schrieb nach einer wahren Begebenheit in der Zeit der französischen Revolution, wo man die Gräber der guillotinierten Nonnen heute noch in Paris besuchen kann, stellte Dimitri TCHERNIAKOV in Inszenierung und Bühne als Geschehnis des 20. Jahrhunderts auf die Bühne (Kostüme Elena ZAYTSEVA) und veränderte den Schluß der Handlung. Schwester Blanche von der Todesangst Christi opferte sich entgegen des Originalgeschehens als Selbstmordattentäterin und sprengte sich in die Luft, während ihre Mitschwestern durch sie gerettet wurden.
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„Arabella“ – 19. Januar 2016

An diesem Abend gelang für dieses musikalisch hochkarätig durchkomponierte Werk des Komponisten mit dem Libretto von Hugo von Hofmannsthal eine außergewöhnlich einheitlich nahezu perfekte gesangliche Abendleistung, da ja an diesem Abend fast ausschließlich die Premierenbesetzung der Opernfestspiele 2015 auf der Bühne stand, die aufeinander eingespielt war.
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„Salon Pitzelberger“ – 14. Januar 2016

Im Rahmen der Feiern zum 150. Geburtstag des Staatstheaters am Gärtnerplatz in München ergötzte sich das Münchener Theaterpublikum an Jacques Offenbachs humorigem Einakter „Salon Pitzelberger“, einstmals zur Eröffnung als Hoftheater auch unter dem Titel „Eine musikalische Soirée in der Vorstadt“ aufgeführt (König Ludwig II hatte es erworben).
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„Die Fledermaus“ – 5. Januar 2016

In der Zeit um den Jahreswechsel gibt man landauf landab Johann Strauß‘ Verwirrspiel um Liebe, Eifersucht, Gefängnis und einen (eher unkomischen) Streich unter Freunden. Wenn gut dirigiert, überzeugt die Musik mit ihrer Spritzigkeit, und in den Silvesternachwehen machen sich viele vermutlich ohnehin keine Gedanken um die Handlung.
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„Candide“ – 17. Dezember 2015

München kennt das Stück bislang nur konzertant, einstmals von Loriot alias Vicco von Bülow moderiert, der diese komische Operette als beste aller möglichen Operetten bezeichnete. Die Handlung des Stücks basiert auf einer Satire von Voltaire, in der dieser den Titelträger von Westfalen bis Venedig über Südamerika und Surinam irren ließ, um seine Liebste Cunegonde zu finden, und dabei neben anderer Widrigkeiten wie Autodafés und Todesurteile selbst in ein tatsächlich im Jahre 1755 stattgefundenes Erdbeben in Lissabon geriet, und wobei Tote wieder auferstehen.
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„Die Walküre“ – 2. Dezember 2015

Über die Inszenierung des Ersten Tages des Bühnenfestspiels „Der Ring des Nibelungen“ von Andreas KRIEGENBURG ist schon viel geschrieben worden, teils auch Negatives, da sich in dieser Inszenierung immer noch das Musik entstellende Pferdeballett vor dem „Walkürenritt“ hält und dazu sich im 1.Akt weibliche Statisten-Figuren in Hundings Hütte aufhalten, die manchem Kenner der Oper unbekannt sind. Man vergißt aber solche Ungereimtheiten, wenn die Musikalität des Stücks in Dirigat und Rollenbesetzung vollendet zum Publikum kommt, so wie an diesem Abend in der Bayerischen Staatsoper.
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„Der fliegende Holländer“ – 29. November 2015

Man spielte in der Oper Frankfurt die 1. Fassung der Oper, die Uraufführung des Werks war am 2. Januar 1843 am Hoftheater Dresden. Richard Wagner, wieder einmal auf auf der Flucht, wurde für den Holländer durch eine stürmische Überfahrt aus Riga nach England 1839 angeregt. Der Komponist selbst hat sein Werk mehrmals überarbeitet, diese Überarbeitungen kennt man seit Jahren auf den Bühnen. Somit war die Urfassung des Werks, das hier vom Komponisten selbst für Dresden ohne Aktschlüsse und Erlösungsfinale erdacht war, für das Publikum neu und ungewohnt. Auch hat Richard Wagner nach den Jahren der Uraufführung Korrekturen in der Instrumentierung vorgenommen, die das Orchester weniger massiv erklingen lassen sollten, die in dieser Form in Frankfurt hörbar gemacht wurden.
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„Die tote Stadt“ – 28. November 2015

Das Programm für die neue Spielzeit ist immer ein bißchen aufregend, zumal wenn eine neue Intendanz einem Haus seinen Stempel aufdrücken will. Wer bleibt? Wer geht? Auf welche Art von Musik wird zukünftig Wert gelegt? etc. Der erste Spielplan der neuen Hamburger Leitung las sich ganz okay und enthielt eine echte Überraschung.
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„Iwan Sussanin“ – 27. November 2015

Harry KUPFER, der die Inszenierung dieser russischen Belcanto-Oper übernahm, ist immer ein Garant für ein durchdachtes Regiekonzept, was auch hier voll gelungen ist. Harry Kupfer, der selbst für die Frankfurter Oper zusammen mit Norbert Abels das russische Libretto von Baron von Rosen bearbeitet hatte, verlegte die Handlung des Stücks nach einer wahren Begebenheit in die Zeit des 2. Weltkriegs (das Original beinhaltet einen Krieg zwischen Polen und Russen im zaristischen Rußland – die Oper betitelt sich eigentlich „Ein Leben für den Zaren“).
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