„Das Rheingold“ – 13. Januar 2018

In diese seine Inszenierung, die im übrigen in der Jetztzeit spielt, bezog Andreas KRIEGENBURG eine Vielzahl von Statisten ein, die sich als lebende Requisiten gerade in der 1. Szene im Rhein blau bemalt darstellen konnten, sogar das Rheingold war mit einem goldbemalten Statisten dargestellt. Die Unterschiede zwischen Götterwelt und Nibelheim sowie Alberichs Verwandlungen waren bestens herausgearbeitet, so daß der Vorabend des Bühnenfestspiels „Der Ring des Nibelungen“ sehr interessante Aspekte für eine gesamte Ring-Produktion erahnen ließ. Auch die Riesenszenen kamen sehr durchdacht auf die Bühne – Bühnenbild und Kostüme Harald B. THOR und Andrea SCHAD, Licht Stefan BOLLIGER – und man kann deshalb von einem geglückten Auftakt sprechen.

Die musikalische Leitung hatte Kirill PETRENKO inne, der wiederum den Abend zu einem musikalischen Spitzen-Höhepunkt machen konnte. Seine Stabführung ist einfach unvergleichlich. Ihm stand aber auch ein Sängerpotenzial zur Verfügung, das diesen „Rheingold“-Abend unvergeßlich erscheinen läßt. Als Wotan Wolfgang KOCH, als alter Göttervater kaum erkennbar mit ausdrucksstarkem sonoren Bariton wie gewohnt, Markus EICHE als Donner und Dean POWER als Froh in bester stimmlicher Abendform, Norbert ERNST als Loge, dessen List und Tücke stimmlich und darstellerisch nicht besser auf die Bühne kommen konnte und in darstellerischer und gesanglicher Bestinterpretation John LUNDGREN als Alberich, der mit dieser Rolle sein Hausdebüt gab. Einen rollengerechten Mime gab Alexander ABLINGER-SPERRHACKE, die beiden Riesen Fasolt und Fafner kamen in bester Abendform von Alexander TSYMBALYUK und Ain ANGER auf die Bühne.

In den Damenpartien ließ Ekatarina GUBANOVA aushorchen, auch Golda SCHULTZ als Freia war rollengerecht besetzt. Okka VON DER DAMERAU war für die das Unheil voraussagende Erda eine Bestwahl. Die Rheintöchter von Christina LANDSHAMER als Woglinde, Rachael WILSON als Wellgunde und Jennifer JOHNSTON waren im Gleichklang der Stimmen eine gute Wahl. Ein großes Bravissiomo der umfangreichen STATISTERIE DER BAYERISCHEN STAATSOPER.

Tosender Beifall am Ende, nicht nur allein von den Wagnerianern. I.St.