„Die Zirkusprinzessin“ – 29. Dezember 2017

Mit dieser Wiederaufnahme der einstmals wegen der Umbaumaßnahmen unseres Gärtnertheaters am 19. Juli 2014 im Circus Krone stattfindenden Inszenierung des leider so selten auf den Bühnen zu findenden Ooerettenwerks von Emmerich Kálmán zeigte es sich mal wieder, welch Könner der Regisseur des Stücks Josef E. KÖPPLINGER ist, der einstmals das Stück so inszenierte, daß es mühelos auch auf der Bühne des im alten Glanz wieder erstandenen Staatstheater am Gärtnerplatz bestens Platz fand. In dieser Wiederaufnahme ließ er Clowns und Gaukler nicht nur auf der Bühne, sondern auch im Publikum auftreten, auch in den einzelnen Szenen traten die Protagonisten aus dem Publikum heraus auf die Bühne, so daß, den Zuschauerraum miteinbezogen, von vorneherein für eine Zirkusatmosphäre gesorgt war. Im übrigen mag auf die Besprechung vom Juli 2014 ganz eingegangen werden.

Die musikalische Leitung des Abends hatte Karsten JANUSCHKE inne, der sich ganz auf eine musikalisch beste Wiedergabe der zündenden Melodien des Ungars Emmerich Kálmán mit dem ORCHESTER DES STAATSTHEATERs konzentrierte,was ausgezeichnet gelang.

Für die Wiederaufnahme konnten die einstmals für ihre Rollen eingesetzten Protagonisten wieder ihr Können auf die Bühne bringen, wie in der Reihenfolge des Programmheftes Alexandra REINPRECHT in stimmlicher guter Abendform in der Hauptrolle, Erwin WINDEGGER als polternder Prinz Sergius, Matthias SCHLÜTER und Frank BERG als Leutnant von Petrowitsch und Baron Brusowsky. Immer wieder ist es eine Freude Franz WYZNER und Gisela EHRENSPERGER hier als altes Zirkusdirektorenpaar auf der Bühne zu sehen, beide zeigen immer wieder eine harmonische Zweisamkeit in ihren Paarrollen.

Daniel PROHASKA als geheimnisvoller Mister X war in bester stimmlicher Abendform, sein Entree „Wieder hinaus ins strahlende Licht“ konnte er wieder zum Mittelpunkt des Abends machen. Neu im Ensemble waren Maximilian BERLING als Graf Saskusin und vor allen Dingen zu erwähnen Maximilian MAYER in der Buffo-Partie des Toni Schlumberger, den er zur Freude des Publikums sehr gut zeichnen konnte, ihm zur Seite Nadine ZEINTL in bestem Interpretieren ihrer Rolle mit Wiener Schmäh als Miss Mabel Gibson.

Das weitere Seniorenpaar wurde von Sigrid HAUSER und Robert MAYER als Hotelbesitzerin Schlumberger und deren Oberkellner Pelikan in bester humoristischer Rollenauffassung wiedergegeben. Die weiteren Darsteller fügten sich bestens in die Protagonistenreihen ein. Sehr gelungen auch einen Jongleur in die Circus-Riege einzufügen, hier Thomas DIETZ, der das Publikum mit seinen Künsten amüsierte. Ballett (Choreographie Karl Alfred SCHREINER) und Chor (Besteinstudierung Felix MEYBIER) sowie eine Zirkuskapelle rundeten diesen amusanten Abend ab. I.St.