„Brexit – The Musical“ – 5. August 2017

Nockherberg in Edinburgh – das war zumindest der Eindruck, der durch die Spieldauer von etwas über einer Stunde noch unterstützt wurde. Europarechtsanwalt Chris Bryant schrieb in seiner Freizeit in Musical zum Brexit – teilweise schreiend komisch, in dem Großbritanniens politische Führung am Tag und in den Monaten nach dem Brexit-Referendum versucht, damit klarzukommen. Niemand hat einen Plan bzw. es gibt einen Plan, aber niemand weiß, wo der sich befindet.
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„Andrea Chénier“ – 31. Juli 2017

Mit der wohl besten und geglücktesten Inszenierung dieser Verismo-Oper von Umberto Giordano in dieser Spielzeit schloß die Bayerische Staatsoper ihre diesjährigen Opernfestspiele und ging damit in die verdienten Ferien. Diese Inszenierung zeigt authentisch und durchdacht die Standespositionen des Adels und des Volkes auf in Form eines Einheitsbühnenbildes, das die Bühne aufteilt in kleingliedrig verschiedene Räume, wo sich das Handlungsgeschehen Stockwerk für Stockwerk abspielt (Regie Philipp STÖLZL), wobei die Original-Kostüme aus dieser Zeit von Anke WINCKLER erheblich zum Gelingen beitrugen. Im übrigen mag auf die Besprechung vom 22. März 2017 dazu voll eingegangen werden.
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Festspielliederabend Pavol Breslik – 29. Juli 2017

Für seinen leider nicht ausverkauften Festspielliederabend erwählte sich Pavol BRESLIK zunächst den Liederzyklus von Antonin Dvorak „Zypressen“, der aus achtzehn Liedern besteht und die er in der Originalsprache vortrug. Herr Breslik ist allerdings Slovake und beherrscht wohl die tschechische Sprache des Nachbarlandes, deshalb erklang diese Liedfolge auch im Originaltext. Stimmlich bestens disponiert gestaltete er diesen Zyklus mit viel Einsatz im Vortrag. Die deutsche Übersetzung jedes der achtzehn Lieder konnte man im Programmheft mitlesen, genauso wie die Übersetzung der vier Lieder von Franz Liszt nach der Pause (Text Victor Hugo) und der Lieder des wohl slovakischen Komponisten Mikulas Schneider-Trnavsky, in Deutschland wenig bekannt.
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Festspielliederabend Diana Damrau – 20. Juli 2017

Unter der wiederum gekonnten und einfühlsamen Liedbegleitung von Helmut DEUTSCH erwählte sich Diana DAMRAU an diesem Abend Lieder von Franz Schubert, Richard Strauss und Sergej Wassiljewitsch Rachmaninow, letztere sang sie in der Originalsprache, den deutschen Text dazu fand man im Programmheft. Ausgestattet mit einem unglaublichen Höhen- und piani-Reichtum in ihrem lyrischen koloraturreichen Sppran, dazu mit innigem Vortrag bei all ihren Liedvorträgen zählt Frau Damrau wohl zu den bemerkenswertesten Liedsängerinnen der Gegenwart.
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Festspielliederabend Anja Harteros – 12. Juli 2017

Und wieder eine großartige einfühlsame Begleitung durch den erfahrenen Liedbegleiter Wolfram RIEGER. Er und die Sopranistin der Weltbühnen Anja HARTEROS waren eins an diesem Abend, zumal Frau Harteros sich für ihren Festspielliederabend ein erlesenes Liedprogramm erwählt hatte, Lieder von Franz Schubert, Robert Schumann im ersten Teil und nach der Pause die „Sieben Frühen Lieder“ von Alban Berg und im Anschluß beliebte und bekannte Lieder von Richard Strauss, die sie mit „Cäcilie“ abschloß.
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„Don Giovanni“ – 4. Juli 2017

Herbert FÖTTINGER, künstlerischer Leiter des Theaters an der Josefstadt in Wien, inszenierte durchdacht Mozarts Meisterwerk und hielt sich im Großen und Ganzen an das Libretto von Lorenzo Da Ponte. Er – der österreichische Kammerschauspieler, also Schauspielregisseur– zeigte in dieser seiner Operninszenierung sehr gute Regie-Ideen, so war von Anfang an dem Publikum klar, daß Donna Anna (eine sängerische Glanzleistung von Jennifer O’LOUGHLIN) Don Giovanni verfallen war, obwohl mit Don Ottavio verlobt (eine sehr gute lyrische Tenorstimme von Lucian KRAZNEC – ein Gewinn für das Ensemble des Staatstheaters am Gärtnerplatz).
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„Das Land des Lächelns“ – 2. Juli 2017

An das für Richard Tauber komponierte Werk des Komponisten wagte sich das Züricher Opernhaus, von seinem Intendanten Andreas HOMOKI inszeniert, und für dieses Wagnis kann man nur gratulieren, da Opernhäuser außer einer „Fledermaus“, die Johann Strauß ja als Oper wollte, kaum eine Operette auf dem Spielplan haben. Hier – im Sprechtext sehr gekürzt – erlebte man aber doch musikalisch fast eine Oper, in die Fabio LUISI mit dem Orchester der PHILHARMONIA ZÜRICH mit einem Potpourrie der wichtigsten und bekanntesten Ohrenwürmern daraus zu Beginn entführte.
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„Der Fliegende Holländer“ – 30. Juni 2017

Wieder einmal hatte Christian STÜCKL eine gute Hand, als er auf die Idee kam, im Passionsspielhaus in Oberammergau Richard Wagners Meisterwerk auf die Bühne zu bringen. Dieses Haus bietet mit seiner Akustik trotz einiger Bedenken vorweg eine gute Nutzung gerade für klassische Musik, somit kann man dort während der passionssspiellosen Zeit (diese Spiele finden ja nur alle zehn Jahre statt) ohne Weiteres gerade auch Werke von Richard Wagner aufführen.
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Festspielliederabend Thomas Hampson – 28. Juni 2017

Thomas HAMPSON gestaltete sein Liedprogramm ausschließlich mit Liedern aus der von Gustav Mahler verfaßten Sammlung von Kunstliedern aus „Des Knaben Wunderhorn“. Der Komponist vertonte zwölf Gedichte aus dieser Gedichtesammlung, die zwischen 1805 und 1808 von Clemens Brentano und Achim von Arnim veröffentlicht wurde. Dazu wählte er noch „Die zwei blauen Augen von meinem Schatz“ aus dem ersten Liedzyklus von Gustav Mahler „Lieder eines fahrenden Gesellen“.
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