„Lucia di Lammermoor“ –13. Mai 2018

Über die stimmige Inszenierung von Barbara WYSOCKA, die das Stück in die Zeit Kennedys in die USA verlegte, ist schon sehr viel geschrieben worden und somit mag bei der heutigen Besprechung auf die neue Sängerbesetzung eingegangen werden, zumal noch dazu die Tenorpartie des Edgardo mit Juan Diego FLOREZ besetzt war, der das Publikum verständlicherweise enorm anlockte, da er doch sehr selten in München singt. Der Publikumsmagnet Juan Diego Florez zeigte hier eine enorme Bühnenpräsenz, schon sein Auftritt in einem amerikanischen Riesenschlitten an Auto zeigte an, daß dieser Abend ein stimmlicher Genuß zu werden schien, und der bis zum Schluß , als sich Herr Florez in seiner Schlußarie enorm steigern konnte, noch anhielt. Er verausgabte sich völlig in der Gestaltung dieser Partie.

Venera GIMADIEVA in der Titelpartie konnte sich nach ihrer Auftrittsarie an der Seite von Juan Diego Florez enorm steigern und meisterte ihre Wahnsinnsarie mit Untermalung der Glasharmonika (Sascha BECKERT) bravourös. Mariusz KWIECIEN als Enrico zeigte eine sehr gute baritonale Leistung, konnte aber durch seine anfänglich allzu kräftig gesungenen Töne erst gegen Ende zu einer Belcanto-Interpretation finden.

Bei Mika KARES als Raimundo Bidebent muß man sich dem anschließen, sein kräftiger Baß zeigt viel Stimmvolumen, aber zu wenig Lyrik im stimmlichen Ausdruck. Alona ABRAMOVA als Alisa und Sergiu SAPLACAN als Normanno waren rollengerecht besetzt,während die Tenorstimme von Galeano SALAS als der unglückliche Lord Arturo aufhorchen läßt.

Das BAYERISCHE STAATSORCHESTER wurde von Antonino FGLIANI dirigiert mit einer sehr guten Hand für Belcanto-Opern, und dazu zeigte er eine sehr gute Hand in der Sängerführung. Der CHOR DER BAYERISCHEN STAATSOPER unter der Einstudierung von Stellario FAGONE beweist immer mehr, welch hervorragende Stimmen ihm angehören. STATISTERIE und KINDERSTATISTERIE DER BAYERISCHEN STAATSOPER fügten sich bestens ein. I.St.