„Aus einem Totenhaus“ – 13. Februar 2010

In einem auf der Webseite der Oper Basel veröffentlichtem Video sagt Gabriel FELTZ (Musikalische Leitung) ganz richtig, dass man Janáceks „Aus einem Totenhaus“ entweder klassisch oder auch in einem beliebigen anderen Gefängnis aufführen kann. Leider hat sich der Regisseur Calixto BIEITO, obwohl diese guten Einsichten doch da waren, sich lieber dafür entschieden, seine Aufführung nirgendwo spielen zu lassen. „In einem beliebigen Land auf diesem Planeten“, sagt Feltz, aber wenn ich mir das so anschaue, frage ich mich, ob nicht schon jemand den Herrn Regisseur auf den Mond geschossen hat.
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„L’elisir d’amore“ – 31. Oktober 2009

Donizettis „Liebestrank“ funktioniert eigentlich in der Regel, indem man fünf spielfreudige Sänger in ein malerisches Bühnenbild stellt, und sie machen läßt. DeNederlandse Opera ist unter der Regie von Guy JOOSTEN hier einen anderen Weg gegangen. Das Bühnenbild (Johannes LEIACKER) ist eher nicht malerisch, sondern stellt statt dessen eine Showbühne dar, auf der offenbar gerade eine am Strand spielende Revue geprobt wird, in deren Verlauf die Geschichte passiert. Dazu passen die teilweise sehr grellen Kostüme von Jorge JARA.
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„Arianna in Creta“ – 15. Mai 2009

Seit 2006 gibt es im Braunschweiger Land unter dem Titel „Soli Deo Gloria“ ein kleines, aber feines Barockfestival, das nach einigem zeitlichen Hin und Her nun auch einen festen Platz im (Kirchen)-Kalender gefunden hat, die Woche um Himmelfahrt herum. Dieses Jahr stand naturgemäß im Zeichen Georg Friedrich Händels (es sei denn, man befindet sich an der Hamburgischen Staatsoper, wo man nach der von Intendantin Simone Young in einem zu Jahresbeginn ausgestrahlten Fernsehfilm beredt angepriesenen „Radamisto“-Produktion vergeblich sucht; sie steht in diesem Jahr nicht mehr auf dem Spielplan …).
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„Les Contes D’Hoffmann“ – 4. Februar 2009

Die meisten Leser wissen vermutlich nicht, wo Mérignac ist, außer wenn sie einmal nach Bordeaux geflogen sind: es ist die Flughafenstadt westlich von Bordeaux, beidseitig des Autobahnrings um die Hauptstadt des Aquitaine. Der Flughafen liegt außerhalb des Rings, doch „Le Pin Galant“, das Theater- und Kulturzentrum innerhalb.
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„I due Foscari“ – 18. November 2008

Historische Stoffe und Geheimnistuerei waren im 19. Jahrhundert in italienischen und französischen Opern sehr beliebt. Meistens kennt das Geheimnis nur einer der Beteiligten und gibt sein Wissen erst ganz am Ende preis. Es handelt sich entweder um eine vertrackte Familienangelegenheit, wie in „Simon Boccanegra“, „Trovatore“ oder „La Juive“, oder um Leichtgläubigkeit oder Verrat, z. B. in „Otello“, in Rossinis „Zelmira“ und eben „I due Foscari“. In Verdis selten gespieltem Frühwerk wird aber das Geheimnis nie geklärt. Der Besucher verläßt das Theater, ohne zu wissen, weshalb der arme Jacopo Foscari eigentlich in die Verbannung nach Kreta geschickt wurde – nur weil er einen Brief an den Herzog von Mailand geschickt hatte?
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Eröffnungskonzert 14. Internationale Musikfesttage B. Martinu – 9. November 2008

Für die Eröffnung der 14. Martinu-Musikfesttage hatte Festivalleiter Robert Kulinsky etwas ganz Besonderes aufs Programm gesetzt. Martinus Kantate „Der Blumenstrauß“ aus dem Jahr 1937. Ein Werk, das auch viele Martinu-Kenner bis jetzt nicht gehört haben dürften, wird es doch sehr selten aufgeführt und liegt nur in einer, bereits älteren Aufnahme vor.
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„Schwanda, der Dudelsackpfeifer“ – 7. Oktober 2007

Das läßt sich sagen: Juliane Votteler, die neue Intendantin in Augsburg setzt nicht auf alt Bewährtes. Denn wer kennt schon „Schwanda, den Dudelsackpfeifer“ aus dem böhmischen Strakonitz? Dabei war der Oper von Jaromír Weinberger nach ihrer Uraufführung 1927 ein großer Siegeszug beschieden mit ca. 2000 Aufführungen weltweit in den ersten Jahren. Erst danach geriet die Oper des böhmischen Juden, der sich 1967 das Leben nahm, in Vergessenheit.
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