„Robinson Crusoe“ – 18. Januar 2014

Nach den Aufführungen im Teatr Letni im Sommer nahm die Opera na Zamku ihre Offenbach-Produktion „Robinson Crusoe“ im aktuellen Haus wieder auf.

Die Hala Opery hat akustisch so ihre Tücken, was hier insbesondere den CHOR (Leitung: Małgorzata BORNOWSKA) traf, der trotzdem wieder eine ausgesprochen gute Leistung hören ließ.

Ewa MAJCHERCZYK war erneut eine schönstimmige, selbstbewußte Edwige. Małgorzata KUSTOSIK konnte ihre beeindruckende Leistung als Freitag wiederholen, und von Małgorzata BOROWIKs (Deborah Crusoé) „O don fatale“ hätte man auch gern wieder mehr gehört.

Tomasz TRACZs springlebendiger Toby stand diesmal unter der Fuchtel einer anderen Suzanne. Ewa OLSZEWSKA zeigte vielleicht nicht die Selbstverständlichkeit im Spiel wie ihre Kollegin im Sommer, nennt aber eine gut sitzende, nie schrille Stimme mit einem schönen Timbre ihr Eigen.

Mit der Titelpartie ist in dieser Aufführungsserie Paweł WOLSKI betraut. Die Lebendigkeit Robinsons scheint ihm auf den Leib geschrieben, und mit seiner tonsicheren, klaren Stimme, die den Zuhörer bereits an viele weitere Rollen des lyrischen Repertoires denken läßt, gelang es ihm scheinbar mühelos, die Partie auch musikalisch rund zu gestalten.

Lag es an der Akustik oder nicht, unter der Leitung von Jerzy WOŁOSIUK klang das ORCHESTER streckenweise sehr mächtig, im Vorspiel zum zweiten Teil sogar beinahe wagnerianisch, was der Musik aber nicht schadete. Für die Solisten wäre hin und wieder weniger orchestrale Wucht aber sicher mehr gewesen.

Die nächste Operproduktion in Szczecin wird Donizettis „L’elisir d’amore“ sein. Es bestehen wenig Zweifel, daß dies wieder erfolgreich sein wird.
AHS