Mit dieser Inszenierungsauffassung gelang Intendant Josef E. KÖPPLINGER wieder einmal ein Highlight auf seiner „Wanderbühne“ (renovierungsbedingt), diesmal im Prinzregententheater München. Überhaupt bewältigt Intendant Köpplinger mit seinem Programm diese Renovierungsphase seines Hauses bestens, zumal er nicht einmal planungsgemäß am 4. November 2016 – da wären die 150 Jahre der Originaleröffnung zu feiern gewesen – wirklich das Staatstheater am Gärtnerplatz frisch renoviert eröffnen kann, da sich die Baumaßnahmen unerwartet immer wieder hinziehen. Haben wir hier wieder einmal einen Planungsfehler der Architekten?
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Kategorie: Rezensionen
„The Turn of the Screw“ – 4. Juni 2016
Eine andere Formulierung als „schlichtweg sensationell“ fällt uns für diese Produktion einfach nicht ein. Dies war definitiv die beste neue Produktion, die wir in dieser Saison, nein, eigentlich seit mehreren Saisons gesehen haben, und dies schließt größere, namhaftere Häuser mit ein.
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„Die Meistersinger von Nürnberg“ – 4. Juni 2016
Mit dieser Inszenierung räumte der Regisseur David BÖSCH mit allem Verstaubten der mittelalterlichen Meistersinger-Tradition der Nürnberger Handwerker gründlich auf. Er verlegte die Handlung in die fünfziger Jahre, was Pettycoat bei Eva und Rockerkleidung des Ritters Stolzing mit Gitarre bewiesen (Kostümideen von Meentje NIELSEN), Hans Sachs, dessen mittelalterliches Wohnhaus im 2.Weltkrieg nachweislich zerstört wurde, lebt und arbeitet als Wanderschuster in einem dazu umgebauten Lieferwagen, Veit Pogner als vermögender Goldschmied und Juwelier fuhr in einem Riesenschlitten vor (Autos dürfen überhaupt bei den derzeitigen Inszenierungen nicht mehr fehlen).
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„Lucia di Lammermoor“ – 25. Mai 2016
Mit einer einfühlsamen Dirigathand für Belcanto führte Oksana LYNIV das BAYERISCHE STAATSORCHESTER durch den Abend, und gab den beiden Hauptprotagonisten eine starke Stütze bei ihren Hausdebüts an der Bayerischen Staatsoper, zumal diese durchdachte Inszenierung von Barbara WYSOKA – die Kombination Macht und Liebe, deren Opfer die arme Lucia wurde, konnte sie hier gut herausarbeiten – nicht alltäglich auf anderen Bühnen zu finden ist.
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„Attila“ – 21. Mai 2016
So man gekommen war, um eine Verdi-Oper zu hören und ausreichend Aufmerksamkeit für die Musik aufbrachte, erkannte man recht schnell, daß dies der Abend von Ryusuke NUMAJIRI war. An der Spitze des bestens disponierten ORCHESTERs bewies der Lübecker GMD wahre künstlerische Meisterschaft.
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„I Capuleti e i Montecchi“ – 16. April 2016
Das Stück heißt in Lübeck offiziell, vermutlich aus Marketinggründen, „Romeo und Julia“, auch wenn Shakespeares Tragödie für Bellinis Oper lediglich einen sehr losen Rahmen bietet.
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„Jewgeni Onegin“ – 10. April 2016
Wer das nicht gesehen hat, hat etwas verpaßt. Die Hamburgische Staatsoper präsentierte eine gelungene Tschaikowski-Serie und zeigt, welche großartigen Talente in Ensemble und Opernstudio stecken.
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„Albert Herring“ – 6. April 2016
Dieses musikalisch hochkarätige Werk des großen zeitgenössischen Komponisten Benjamin Britten, der diese Komposition als Kammeroper deklariert haben wollte (nur mit zwölf Musikern ausgestattet) liegt für mehrere Aufführungstage in den besten Händen beim Münchener Opernstudio der Bayerischen Staatsoper.
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„Turandot“ – 30. März 2016
Die Wiederaufnahme dieser in 2011 von Carlus PADRISSA, Mitbegründer von La Fura dels Baus, einer Theatergruppe, die weltweit inszeniert, von diesem augenscheinlich selbst inszenierten dramatischen Verismo-Oper, der letzten von Puccini leider wegen dessen Tod unvollendet komponiert, kam somit als Fragment auf die Bühne des Nationaltheaters; sie endet mit dem Tod der Liu.
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„Il Trittico“ – 28. März 2016
Wohl angeregt durch die Fernsehserie „Das Traumschiff“, wo einzelne Episoden abgeschlossen erzählt werden, inszenierte Claus GUTH die drei musikalischen kleinen Meister-Verismo-Werke von Puccini auf einem Luxusdampfer, so „Il Tabarro“ (Der Mantel), „Suor Angelica“ (Schwester Angelica) und „Gianni Schicchi“. Vergeblich suchte man bei „Il Tabarro“ die Atmosphäre eines Pariser Schleppkahns auf der Seine, ebenfalls dachte Herr Guth nicht an den titelgebenden Mantel am Schluß der Oper, in den der Ehemann den von ihm getöteten Liebhaber seiner Frau diesen ihr eingewickelt vor die Füße legte. (So auch im Infoheft der Oper Frankfurt angekündigt). Bei diesem Familiendrama einer ausgebrannten Ehe, hervorgerufen durch den Tod des gemeinsamen Kindes (stumme Rolle) kam ein Mantel nur als Bindeglied der Familie beim Duett Michele-Giorgetta zum Tragen, was aber wiederum nicht den Gedanken des Librettisten Giuseppe Adami entspricht, und somit auch nicht dem Original des Schlusses der Oper.
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