„L’elisir d’amore“ – 30. November 2016

Derzeit veranstaltet die Bayerische Staatsoper sogenannte Jugendtage, und ein solcher Jugendtag fand mit dieser für die Jugend sehr geeigneten Aufführung mit Donizettis heiterer Belcanto-Oper (Inszenierung David BÖSCH) ihren Abschluß. Sehr viele Kinder und Jugendliche waren deshalb im Opernhaus und drückten ihre Begeisterung am Ende mit frenetischem Beifall (teilweise Gejohle, Geschrei und Pfiffe) aus, so daß man eher das Gefühl hatte, sich in einem Fußballstadion zu befinden.

Dieser Abend war aber auch ein musikalischer Volltreffer. Der Dirigent Daniele CALLGEGARI zeigte von Anfang an ein sehr gutes Belcanto-Dirigat, auch bei der Sängerführung, und konnte dadurch wieder einmal das BAYERISCHE STAATSORCHESTER (am Hammerklavier Olga FEDOROVA) zu einer sehr guten Abendleistung bringen.

Über die gängige und ansprechende Inszenierung von David Bösch ist ja schon sehr viel geschrieben worden, so daß hier allein auf die Sängerbesetzung eingegangen werden sollte. Ihr Hausdebüt als Adina gab Pretty YENDE, eine junge Koloratursopranistin, die bereits zur Riege der Weltbesten zählt, eine nicht nur ansprechende Bühnenerscheinung zeigt, sondern auch perfekt die in der Rolle notwendigen Koloraturen beherrscht, gerade in der Liebesszene am Schluß mit Nemorino, die sie stimmtechnik perfekt und ausgefeilt dargeboten hat.

Als Nemorino wiederum ein Hausdebüt des brasilianischen Tenors Atalla AYAN, desssen fülliger höhensicherer Tenor vor allem in seiner Bravour-Arie „Una furtiva lacrima“ aufhorchen ließ. Dazu besitzt er für diese Rolle die notwendigen schauspielerischen Fähigkeiten.

Ein weiteres Debüt von Andrei BONDARENKO als grobschlächtiger Soldat Belcore: Diese Partie konnte von dem Baßbariton sehr gut gezeichnet werden. Den Vogel schoß wiederum Erwin SCHROTT als Dulcamara ab, dessen bauernschlaue und witzige Darstellung der Partie dem Publikum, vor allen den anwesenden Jugendlichen, sehr gefiel, stimmlich allerdings konnte er sich erst zum Schluß voll ausleben. Tara ERRAUGHT als Ginanetta konnte wie stets eine sehr gute Abendleistung erbringen.

Den CHOR DER BAYERISCHEN STAATSOPER betreute wieder bestens Stellario FAGONE.

Ein geglückter Belcanto-Abend an der Bayerischen Staatsoper.
I.St.