Man muß sich wohl daran gewöhnen beim Besuch von Neuinszenierungen, daß man als Publikum voll dem modernen Musiktheater unterworfen ist, denn heutige Regisseure entwickeln die seltsamsten Regie-Ideen, um altbewährte Opernhandlungen dem Publikum schmackhaft zu machen. So spielt sich hier die biblische Handlung der Salome in einem jüdischen Ghetto ab (vermutlich meint der polnische Regisseur Krzysztof WARLIKOWSKI das Warschauer Ghetto der Nazi-Zeit), wo sich die jüdischen Handlungspersonen versammelten, um ihre Angst vor dem Abtransport in ein KZ zu überspielen, in dem sie diese biblische Originalstory in Szene setzten. Dem am Ende wirklich stattfindenden Abtransport entgeht die Gruppe, in dem sie sich alle mit Zyankali vergiften, nur die nach der Bibel und nach der Dichtung von Oscar Wilde zu tötende Salome bleibt am Leben.
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Schlagwort: München
„La petite mort“, Barockkonzert – 28. Juni 2019
Mit einer außergewöhnlichen Veranstaltung für Liebhaber der Barockmusik wartete das Staatstheater am Gärtnerplatz an diesem Abend auf, und zwar stellte Andreas KOWALEWITZ mit exzellent fungierenden Musikern des ORCHESTERS DES STAATSTHEATERS AM GÄRTNERPLATZ hauptsächlich Werke des bei uns kaum bekannten Komponisten des 17. Jahrhunderts Jean-Baptiste Lully vor (er lebte von 1632 bis 1687), der auch – wie die gekonnte und launige Moderation von Ensemblemitglied Erwin WINDEGGER aufwies – Vorbild für einige weitere Barock-Komponisten war wie Francois Couperin (1668-1773) sowie Marin Marais (1656 – 1728) und Jean-Féry Rebel (1666-1747), sogar Maurice Ravel (1875-1937) gesellte sich dazu mit „Forlane“ aus dem Werk Couperins „Le Tombeau de Couperin“, das sich dem „Tombeau pour Monsieur de Lully“ von Marin Marais aus „Pieces de Viole“, 2. Buch herleitete. Tombeau bedeutet Grabmal, hier Trauermusik für verstorbene Musiker, die sich die damaligen Komponisten in eben dieser erwähnten Kollegenverehrung ausdachten.
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„Der junge Lord“ – 23. Mai 2019
Dieser Opernabend mit dieser so selten aufgeführten komischen Oper von Hans Werner Henze lag ganz in der Regie-Hand von Brigitte FASSBAENDER, die diese schwierige Handlung des Stücks voll im Griff hatte.
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„Un ballo in maschera“ – 18. Mai 2019
Diese für viele schwer verständliche Inszenierung von Johannes ERATH, wo sich das Handlungsgeschehen auf und neben einem Doppelbett abspielt, und wo die Handlungsfiguren mit stummen Doppelgängern auf die Bühne kamen, auch mit Marionetten wird gespielt und gesungen, kam mit hochkarätiger Musikalität von Sängerdarstellern, Dirigent und Orchester auf die Bühne.
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„Tosca“ – 4. Mai 2019
Über diese sehbare Inszenierung von Luc BONDY ist schon viel geschrieben worden,so daß heute nur auf die grandiose Besetzung des Abends eingegangen sein soll. Der Abend nämlich war mit hochkarätigen Stimmen besetzt, die sich trotz des an manchen Stellen zu laut wirkenden ORCHESTERs – Dirigent war Andrea BATTISTONI – durchsetzen konnten.
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„L‘heure espangnole“ – 28. April 2019
Dieses einaktige Werk von Maurice Ravel – ansonsten ist dem breiten Publikum nur sein berühmter „Bolero“ bekannt – fand in einer humoristisch auf die Bühne gebrachten Inszenierung in einer dem Publikum wiederum bis dato nicht bekannten Studiobühne des Staatstheaters am Gärtnerplatz statt.
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„On the town“ – 26. April 2019
Dieses Musical-Liebhabern kaum bekannte erste Werk Leonard Bernsteins fand endlich mit einer exzellenten Intepretation eine Bleibe im Staatstheater am Gärtnerplatz, hoffentlich. Unter einer bewährten und bekannt durchdachten Regie des Intendanten Josef E. KÖPPLINGER persönlich erlebte man wieder einmal einen Abend der Superlative an diesem Theater.
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„Mavra“/„Iolanta“ – 15. April 2019
Die beiden Kompositionen – „Iolanta“ von Peter I. Tschaikowsky und „Mavra“ von Igor Strawinsky – zusammen in einem Stück auf die Bühne zu bringen, war eine gelungene Inszenierungsidee von Axel HANISCH, da nicht nur Strawinsky seinen Kollegen Tschaikowsky sehr verehrte, sondern sich die Musik der beiden so vereinen läßt, so daß man zweifelsfrei die musikalischen Kompositionen unverwechselbar gut erkennen konnte, so daß man dieses Wagnis mit gutem Gewissen als gelungen bezeichnen kann.
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„Die Perlenfischer“ – 12. April 2019
Diese Wiederaufnahme des so selten auf den Opernbühnen zu findenen Erstlingswerks des jungen Georges Bizet fand in konzertanter Form endlich nach Beendigung der lang andauernden Umbaumaßnahmen wieder seine Heimat im renovierten Staatstheater am Gärtnerplatz.
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„La Bohème – 28. März 2019
„Klub La Bohème“ – so nannte man die Künstlerkneipe, die in Torre di Lago, der eigentlichen Heimat und Wohlfühlstätte des großen Verismo-Komponisten Giacomo Puccini entstand, in der sich damals die Künstler aller Genres trafen, um zu feiern, und dies dann im Hause Puccinis fortsetzten, während der Komponist im Nebenzimmer saß und komponierte.
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