„Hänsel und Gretel“ – 4. Dezember 2019

Dieser Abend lag ganz in der Hand des Dirigenten Howard ARMAN, der dieses romantische Werk von Engelbert Humperdinck, dessen Wiederaufnahme das Staatstheater am Gärtnerplatz meist um die Weihnachtszeit startet, zu einer musikalisch eindrucksvollen Erinnerung an diese Aufführung mit dem ORCHESTER DES STAATSTHEATERS AM GÄRTNERPLATZ vorstellen konnte. Schon die Ouvertüre ließ die märchenhaften Gedanken des Komponisten erkennen, besonders ausgeprägt aber erklang das Zwischenspiel zwischen 2. und 3. Bild der Oper, das Märchen der Gebrüder Grimm fand hier seine musikalische Auferstehung. Weich und romantisch erklangen hier die Töne, man spürt, daß Howard Arman von der Barock-Musik kommt, was der Komposition von Engelbert Humperdinck hier voll zu Gute kam, seine Musik so zu interpretieren, war wohl sein Gedanke. Das Publikum dankte Howard Arman mit bravi am Ende.

Peter KERTZ setzte das Grimm‘sche Märchen mit den Texten von Adelheid Wette auch vor langer Zeit in Szene, Bühne und Kostüme von Hermann SCHERR begeistern immer wieder durch eine Entführung in die Märchenwelt der Kinderzeit und stellen dadurch gerade für anwesende Kinder eine glückliche Einführung in die Welt der Oper her.

In der Reihenfolge des Programmheftes konnte Mathias HAUSMANN den Besenbilder Peter in bester gesanglicher Abendform interpretieren, ebenfalls Alexandra REINPRECHT als sein Weib Gertrud. Als Hänsel erlebte man wieder eine Bestinterpretation von Anna-Katharina TONAUER, sie begeistert in Stimme und Darstellung dieser Hosenrolle immer wieder. Zum ersten Mal als Gretel konnte man Jennifer O‘LOUGHLIN hören und sehen, sonst Starsopranistin in all ihren Rollenverkörperungen, war sie hier mit ihrer Darstellung für diese Partie nicht eine Bestwahl, obwohl sie bestdisponiert gesungen hat.

Eine glückliche Hand hatte man gerade bei der Wahl der Knusperhexe mit Anna AGATHONOS, sie kann mit dieser Darstellung auch in kommenden Vorstellungen Kinder und Erwachsene begeistern. Hier sei noch die geglückte Interpretation des Hexenritts erwähnt, auf den Erwachsene und Kinder geradezu hinfiebern. Ein Dank auch an die Regie für die Engelszene am Ende des 2. Bildes. Sandmännchen (Valentina STADLER) und Taumännchen (Julia FISCHER) waren sehr gut besetzt. Verena SARRÉ hatte wieder den gerade in dieser Oper sehr wichtigen KINDERCHOR bestens im Griff. Ein geglückter Abend zur Einstimmung in die vorweihnachtliche Zeit. I.St.