„Simon Boccanegra“ – 17. April 2014

oder: wenn alles schief geht, und es ging so vieles schief an diesem Abend.

Hat denn der Regisseur Dmitri TEHERNIAKOV überhaupt das Libretto von Francesco Maria Piave gelesen, bevor er sich an die Inszenierung des Stücks heranwagte? Er machte aus dem mittelalterlichen Genua ein modernes, strich kurzerhand aus dem Vornamen der historischen Figur des Simone Boccanegra das e weg und inszenierte frisch fröhlich seine eigene Handlungsidee. War das wohl der Grund, warum zwei der vorgesehenen Hauptprotagonisten die augenblickliche ganze wieder aufgenommene Produktion abgesagt haben?
weiterlesen…

„Cosi fan tutte“ – 15. März 2014

Die Inszenierung und die Bühnenbilder von Marco Arturo MARELLI sind zeitlos schön. Sie haben auch in den dreiundzwanzig Jahren seit der Premiere nichts von ihrer Ästhetik, ihrer klugen Beobachtung menschlicher Schwächen und auch der durchdachten Personenregie verloren. Die kleidsamen Kostüme von Dagmar NIEFIND-MARELLI tun ihr übriges dazu, daß die Sänger sich wohlzufühlen scheinen.
weiterlesen…

„Armide“ – 9. März 2014

Nein, Barockopern sind zugegebenermaßen nicht meins. Allerdings ist die Geschichte der Zauberin Armida (bzw. in Christoph Willibald Glucks französischer Interpretation Armide) nicht unspannend und wurde zudem über die Zeiten musikalisch in recht unterschiedlicher Form interpretiert. Die Besetzung (fast) ausschließlich aus dem hauseigenen Ensemble las sich interessant. Mit dem Namen des Regisseurs verband sich keine negative Erinnerung… Also, weshalb nicht doch einmal wieder eine Barockoper?
weiterlesen…

„La Cenerentola“ – 9. März 2014

Einen solchen Rossini-Abend zu erleben, danach sehnt sich jeder Freund des großen Komponisten des 19. Jahrhunderts. Spezialisten für seine reichen anspruchsvollen Koloraturen für Sänger in seinen Kompositionen waren zudem an diesem Abend am Werk. Auch erwies sich der Dirigent des Abends Riccardo FRIZZA nach anfänglicher Zurückhaltung bei der Ouvertüre als ausgesprochener Könner für Rossini-Opern, leicht und anschmiegsam führte er das BAYERISCHE STAATSORCHESTER, besonders zu bemerken nicht nur bei der Gewitter-Musik.
weiterlesen…

„Der Rosenkavalier“ – 5. März 2014

Es war der Abend des Kirill PETRENKO. Sein Dirigatstil ist beeindruckend, er vermag aus einem Orchester gefühlvoll und weich alles herauszuholen, man hört sogar alle Instrumente solistisch heraus, was gerade bei Richard Strauss wichtig erscheint. Auch seine Sängerführung könnte nicht eindrucksvoller sein, da er die Stimmen durch einen Abend trägt.
weiterlesen…

„Buddy Holly reloaded“ – 24. Februar 2014

In einer Stadt wie Hamburg verstecken sich immer Dinge, die zu entdecken sich lohnt.

In diesem Fall fing es für uns mit einem Tweet an. Earl CARPENTER, Lieblings-Polizist, Phantom und natürlich treibende Kraft hinter den Three Phantoms, kündigte einen Auftritt in Hamburg an. Beim „Buddy Holly reloaded“ im Imperial Theater auf der Reeperbahn. Wie praktisch, statt eines Fliegers, würde es diesmal die U-Bahn tun… Aber: „Buddy Holly reloaded“? Was ist das eigentlich genau? Der Kartenbestellung (besagtes Theater ist nicht groß) folgte die Recherche.
weiterlesen…

„Jolanta“- 15. Februar 2014

Tschakowskys letzte Oper, die er zusammen mit dem „Nußknacker“ komponierte, kam in konzertanter Form in der Ausweiche wegen der Renovierungsarbeiten des Staatstheaters am Gärtnerplatz in der Alten Messehalle zur Aufführung, ein eindrucksvoll durchkomponiertes lyrisches Werk, das schon durch die Bläsersoli bei der Ouvertüre das Romantische der Handlung voll aufzeigen konnte.
weiterlesen…

„Die Entführung aus dem Serail“ – 6. Februar 2014

„Ein gewisser Mensch, namens Mozart, in Wien, hat sich erdreistet, mein Drama „Belmont und Constanze’ zu einem Operntext zu missbrauchen … ich protestiere hiermit feierlichst!“ –Christoph Friedrich Bretzner, 1782 – Hier hat sich Staatsintendant Köpplinger „erdreistet“, dieses von Wolfgang Amadeus Mozart so unvergeßlich gewordene Singspiel gelungen auf der Bühne eines Rokokotheaters inszenieren zu lassen, mit freier Überarbeitung des Textes des eingangs erwähnten Christoph Friedrich Bretzner durch Johann Gottlieb Stephanie d. J. und unter Verwendung der Gedichte von Michel Houellebecq.
weiterlesen…

„Feuersnot“ – 26. Januar 2014

Mit diesem Singgedicht von Richard Strauss wartete diesesmal der Bayerische Rundfunk bei einem Sonntagskonzert in konzertanter Form auf. Dieser junge Richard Strauss – er schrieb dieses Werk nach seiner Absage, hier in München GMD zu werden, in Berlin, was im Verein mit seinem Librettisten Ernst von Wolzogen voll seine Verärgerung darüber ausdrückt, da die verwirrende fast komisch wirkende Geschichte im mittelalterlichen München spielt. Zudem näherte er sich darin auch Richard Wagner an, den musikalisch zu erreichen er damals aufgab, obwohl sehr viele Motive aus Wagner-Oper in diesem Werk zu finden sind. Auch einige Walzerpassagen konnte man darin hören, die den zukünftigen „Rosenkavalier“ erahnen lassen. Rundherum ließ dieses Jungwerk des Komponisten schon die späteren Erfolge erahnen.
weiterlesen…