„Andrea Chenier“, – 2. Mai 2014

Vor sechseinhalb Jahren sah ich diese Produktion von Grischa ASAGAROFF das erste Mal. Einige, der Negativa, die ich damals anmerkte, sind verschwunden, beispielsweise das völlig effektlose Finale. Jetzt gingen Chenier und Maddalena einfach nach hinten ab, anstatt eine Art Fahrstuhl zum Schaffott zu besteigen. Auch die Frisuren sind ansehnlicher geworden. Der Rest entsprach dem damaligen Eindruck.
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„Der Wildschütz“ – 2. Mai 2014

Unsere Begeisterung darüber, daß Anthony PILAVACHI ausgerechnet Lortzings „Der Wildschütz“ in Szene setzen sollte, war, sagen wir einmal, minimal optimistisch. Einerseits wer, wenn nicht er, sollte dem Stück zu dem dringend benötigten Schwung verhelfen? Andererseits gehört Lortzing nicht wirklich zu unseren Lieblingskomponisten.
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„Mirandolina“ – 30. April 2014

Nach der Komödie „La Locandiera“ von Carlo Goldoni komponierte und betextete der Komponist Bohuslav Martinú seine Oper „Mirandolina“, ein Werk, das kaum aufgeführt, aber eine ins Ohr dringende Musik enthält, vor allen Dingen findet man hier Anklänge an Mozart und Puccini und anderen Komponisten, die Martinú in seiner Komposition verarbeitet hat, die aber dazu noch die Moderne enthält, und daher zu seinen eigenen musikalischen Ideen wurde.
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„La Traviata“ – 25. April 2014

Mit gemischten Erwartungen betrat man an diesem Abend das Nationaltheater, da die vorgesehene Sopranistin wegen Erkrankung absagte, und man eine in München nicht bekannte Sängerin auf dem Besetzungszettel fand. Aber diese Sängerin namens Aurelia FLROIAN machte diesen „Traviata“-Abend zu einem unvergeßlichen, schon allein die Bühnenpräsenz dieser aufstrebenden Sopranistin war faszinierend, dazu ihre perfekt geschulte Stimme, aus der Mittellage heraus kamen leise gut verständliche Piani-Höhen, gepaart mit einem seelenvollen Stimmausdruck, besonders hörbar in ihrer großen Arie „È strano“ und im Duett des 2. Akts mit Giorgio Germont.
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„Der Zwerg“/„Eine florentinische Trägödie“ – 24. April 2014

Sicherlich gibt es irgendwo kluge Aufsätze darüber, weshalb die Opernliteratur aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts selbst heutzutage aufführungstechnisch so stiefmütterlich behandelt wird. Streckenweise ist es natürlich nicht das, was man im Englischen „easy listening“ nennt, aber gerade zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts ist teilweise so wundervolle Musik entstanden, die dringend einer höheren Aufführungsrate bedürfte.
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„Simon Boccanegra“ – 17. April 2014

oder: wenn alles schief geht, und es ging so vieles schief an diesem Abend.

Hat denn der Regisseur Dmitri TEHERNIAKOV überhaupt das Libretto von Francesco Maria Piave gelesen, bevor er sich an die Inszenierung des Stücks heranwagte? Er machte aus dem mittelalterlichen Genua ein modernes, strich kurzerhand aus dem Vornamen der historischen Figur des Simone Boccanegra das e weg und inszenierte frisch fröhlich seine eigene Handlungsidee. War das wohl der Grund, warum zwei der vorgesehenen Hauptprotagonisten die augenblickliche ganze wieder aufgenommene Produktion abgesagt haben?
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