Mit gemischten Erwartungen betrat man an diesem Abend das Nationaltheater, da die vorgesehene Sopranistin wegen Erkrankung absagte, und man eine in München nicht bekannte Sängerin auf dem Besetzungszettel fand. Aber diese Sängerin namens Aurelia FLROIAN machte diesen „Traviata“-Abend zu einem unvergeßlichen, schon allein die Bühnenpräsenz dieser aufstrebenden Sopranistin war faszinierend, dazu ihre perfekt geschulte Stimme, aus der Mittellage heraus kamen leise gut verständliche Piani-Höhen, gepaart mit einem seelenvollen Stimmausdruck, besonders hörbar in ihrer großen Arie „È strano“ und im Duett des 2. Akts mit Giorgio Germont.
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Kategorie: Rezensionen
„Der Zwerg“/„Eine florentinische Trägödie“ – 24. April 2014
Sicherlich gibt es irgendwo kluge Aufsätze darüber, weshalb die Opernliteratur aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts selbst heutzutage aufführungstechnisch so stiefmütterlich behandelt wird. Streckenweise ist es natürlich nicht das, was man im Englischen „easy listening“ nennt, aber gerade zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts ist teilweise so wundervolle Musik entstanden, die dringend einer höheren Aufführungsrate bedürfte.
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„La gazza ladra“ – 20. April 2014
In dieser sehbaren und librettogerechten Inszenierung von David ALDEN (neben vielen guten Regie-Ideen vermindern aber allzu viel Blumentapeten und Bühnendunkelheit die Qualität) erklang Gioacchino Rossinis Melodramma in seinem nur ihm eigenen Kompositionsstil, für die Sänger gespickt mit schwierigen Koloraturen.
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„La Fanciulla del West“ – 19. April 2014
Mit einer einzigen Ausnahme kann man hier von einem gelungenen Verismo-Abend sprechen, denn Giacomo Puccinis selten aufgeführte Oper fand endlich in der Oper Frankfurt eine würdige Interpretationsstätte. Wie das Programmheft ausweist, wurde diese Produktion von der Königlichen Oper Stockholm übernommen.
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„Simon Boccanegra“ – 17. April 2014
oder: wenn alles schief geht, und es ging so vieles schief an diesem Abend.
Hat denn der Regisseur Dmitri TEHERNIAKOV überhaupt das Libretto von Francesco Maria Piave gelesen, bevor er sich an die Inszenierung des Stücks heranwagte? Er machte aus dem mittelalterlichen Genua ein modernes, strich kurzerhand aus dem Vornamen der historischen Figur des Simone Boccanegra das e weg und inszenierte frisch fröhlich seine eigene Handlungsidee. War das wohl der Grund, warum zwei der vorgesehenen Hauptprotagonisten die augenblickliche ganze wieder aufgenommene Produktion abgesagt haben?
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„Das schlaue Füchslein“ – 23. März 2014
Musikalisch gibt es nichts zu deuteln. Diese Seite des Nachmittags war extrem beeindruckend. Daß die Besetzungsliste keinen einzigen Gast aufwies, spricht nur wieder für die Güte des aktuellen Hamburger Ensembles.
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„Cosi fan tutte“ – 15. März 2014
Die Inszenierung und die Bühnenbilder von Marco Arturo MARELLI sind zeitlos schön. Sie haben auch in den dreiundzwanzig Jahren seit der Premiere nichts von ihrer Ästhetik, ihrer klugen Beobachtung menschlicher Schwächen und auch der durchdachten Personenregie verloren. Die kleidsamen Kostüme von Dagmar NIEFIND-MARELLI tun ihr übriges dazu, daß die Sänger sich wohlzufühlen scheinen.
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„Armide“ – 9. März 2014
Nein, Barockopern sind zugegebenermaßen nicht meins. Allerdings ist die Geschichte der Zauberin Armida (bzw. in Christoph Willibald Glucks französischer Interpretation Armide) nicht unspannend und wurde zudem über die Zeiten musikalisch in recht unterschiedlicher Form interpretiert. Die Besetzung (fast) ausschließlich aus dem hauseigenen Ensemble las sich interessant. Mit dem Namen des Regisseurs verband sich keine negative Erinnerung… Also, weshalb nicht doch einmal wieder eine Barockoper?
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„La Cenerentola“ – 9. März 2014
Einen solchen Rossini-Abend zu erleben, danach sehnt sich jeder Freund des großen Komponisten des 19. Jahrhunderts. Spezialisten für seine reichen anspruchsvollen Koloraturen für Sänger in seinen Kompositionen waren zudem an diesem Abend am Werk. Auch erwies sich der Dirigent des Abends Riccardo FRIZZA nach anfänglicher Zurückhaltung bei der Ouvertüre als ausgesprochener Könner für Rossini-Opern, leicht und anschmiegsam führte er das BAYERISCHE STAATSORCHESTER, besonders zu bemerken nicht nur bei der Gewitter-Musik.
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„Der Rosenkavalier“ – 5. März 2014
Es war der Abend des Kirill PETRENKO. Sein Dirigatstil ist beeindruckend, er vermag aus einem Orchester gefühlvoll und weich alles herauszuholen, man hört sogar alle Instrumente solistisch heraus, was gerade bei Richard Strauss wichtig erscheint. Auch seine Sängerführung könnte nicht eindrucksvoller sein, da er die Stimmen durch einen Abend trägt.
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