Es ist soweit! Und Gott sei Dank war es soweit. Nach fünfjährigen Umherwandern in Münchens Theatersälen kann endlich das Staatstheater am Gärtnerplatz – „unser Gärtnertheater“ – nach dieser langen Bauphase wieder am alten Platz unvergeßliche Aufführungen bieten, so, wie es sie seit seinem Bestehen mit ebenso unvergeßlichen Künstlern geboten hat.
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Schlagwort: München
„Luisa Miller“ – 24. September 2017
Im Rahmen eines Sonntagskonzerts stellte sich der neue Chefdirigent des Münchner Runfunkorchesters Ivan REPRUŠIĆ dem Münchener Opernpublikum vor. Er wählte sich Giuseppe Verdis Frühwerk „Luisa Miller“ aus, das Friedrich Schillers Tragödie „Kabale und Liebe“ zum Inhalt hat, und das er in konzertanter Form mit hervorragenden Solisten auf die Bühne des Münchner Prinzregententheaters brachte.
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„Andrea Chénier“ – 31. Juli 2017
Mit der wohl besten und geglücktesten Inszenierung dieser Verismo-Oper von Umberto Giordano in dieser Spielzeit schloß die Bayerische Staatsoper ihre diesjährigen Opernfestspiele und ging damit in die verdienten Ferien. Diese Inszenierung zeigt authentisch und durchdacht die Standespositionen des Adels und des Volkes auf in Form eines Einheitsbühnenbildes, das die Bühne aufteilt in kleingliedrig verschiedene Räume, wo sich das Handlungsgeschehen Stockwerk für Stockwerk abspielt (Regie Philipp STÖLZL), wobei die Original-Kostüme aus dieser Zeit von Anke WINCKLER erheblich zum Gelingen beitrugen. Im übrigen mag auf die Besprechung vom 22. März 2017 dazu voll eingegangen werden.
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Festspielliederabend Pavol Breslik – 29. Juli 2017
Für seinen leider nicht ausverkauften Festspielliederabend erwählte sich Pavol BRESLIK zunächst den Liederzyklus von Antonin Dvorak „Zypressen“, der aus achtzehn Liedern besteht und die er in der Originalsprache vortrug. Herr Breslik ist allerdings Slovake und beherrscht wohl die tschechische Sprache des Nachbarlandes, deshalb erklang diese Liedfolge auch im Originaltext. Stimmlich bestens disponiert gestaltete er diesen Zyklus mit viel Einsatz im Vortrag. Die deutsche Übersetzung jedes der achtzehn Lieder konnte man im Programmheft mitlesen, genauso wie die Übersetzung der vier Lieder von Franz Liszt nach der Pause (Text Victor Hugo) und der Lieder des wohl slovakischen Komponisten Mikulas Schneider-Trnavsky, in Deutschland wenig bekannt.
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Festspielliederabend Diana Damrau – 20. Juli 2017
Unter der wiederum gekonnten und einfühlsamen Liedbegleitung von Helmut DEUTSCH erwählte sich Diana DAMRAU an diesem Abend Lieder von Franz Schubert, Richard Strauss und Sergej Wassiljewitsch Rachmaninow, letztere sang sie in der Originalsprache, den deutschen Text dazu fand man im Programmheft. Ausgestattet mit einem unglaublichen Höhen- und piani-Reichtum in ihrem lyrischen koloraturreichen Sppran, dazu mit innigem Vortrag bei all ihren Liedvorträgen zählt Frau Damrau wohl zu den bemerkenswertesten Liedsängerinnen der Gegenwart.
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Festspielliederabend Anja Harteros – 12. Juli 2017
Und wieder eine großartige einfühlsame Begleitung durch den erfahrenen Liedbegleiter Wolfram RIEGER. Er und die Sopranistin der Weltbühnen Anja HARTEROS waren eins an diesem Abend, zumal Frau Harteros sich für ihren Festspielliederabend ein erlesenes Liedprogramm erwählt hatte, Lieder von Franz Schubert, Robert Schumann im ersten Teil und nach der Pause die „Sieben Frühen Lieder“ von Alban Berg und im Anschluß beliebte und bekannte Lieder von Richard Strauss, die sie mit „Cäcilie“ abschloß.
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„Don Giovanni“ – 4. Juli 2017
Herbert FÖTTINGER, künstlerischer Leiter des Theaters an der Josefstadt in Wien, inszenierte durchdacht Mozarts Meisterwerk und hielt sich im Großen und Ganzen an das Libretto von Lorenzo Da Ponte. Er – der österreichische Kammerschauspieler, also Schauspielregisseur– zeigte in dieser seiner Operninszenierung sehr gute Regie-Ideen, so war von Anfang an dem Publikum klar, daß Donna Anna (eine sängerische Glanzleistung von Jennifer O’LOUGHLIN) Don Giovanni verfallen war, obwohl mit Don Ottavio verlobt (eine sehr gute lyrische Tenorstimme von Lucian KRAZNEC – ein Gewinn für das Ensemble des Staatstheaters am Gärtnerplatz).
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Festspielliederabend Thomas Hampson – 28. Juni 2017
Thomas HAMPSON gestaltete sein Liedprogramm ausschließlich mit Liedern aus der von Gustav Mahler verfaßten Sammlung von Kunstliedern aus „Des Knaben Wunderhorn“. Der Komponist vertonte zwölf Gedichte aus dieser Gedichtesammlung, die zwischen 1805 und 1808 von Clemens Brentano und Achim von Arnim veröffentlicht wurde. Dazu wählte er noch „Die zwei blauen Augen von meinem Schatz“ aus dem ersten Liedzyklus von Gustav Mahler „Lieder eines fahrenden Gesellen“.
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„Un ballo in maschera“ – 11. Juni 2017
Der Regisseur Johannes ERATH stellte in dieser seiner sehr merkwürdigen, gerade für Neuankömmlinge in der Welt der Oper unverständlichen Inszenierung die Seherin Ulrica in den Mittelpunkt der Handlung, sie ist die Lenkerin sämtlicher Personenschicksale. Die Handlung hat einen historischen Hintergrund, nämlich den Königsmord an Gustav III von Schweden, den der Librettist Antonio Somma, nach dem Drama „Gustave III ou Le Bal masqué“ von Eugène Scribe, zusammen mit dem Komponisten Giuseppe Verdi zur Zeit der Entstehung nach Amerika verlegen mußte, da man zur damaligen Zeit,Erstaufführung des Werks am 17. Februar 1859 im Teatro Apollo in Rom durch die Zensur keinen Königsmord auf der Bühne wollte. Daher verwandelte man den König in einen Gouverneur namens Riccardo – hier ist er ein Conte – und auch den Mörder Graf Anckerström in Renato. Die Liebesgeschichte zwischen Gustavo und Amelia, der Gattin des Renato ist historisch nicht erwiesen.
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„Tannhäuser“ – 28. Mai 2017
Ein Sängerfest in der Staatsoper – nicht auf der Wartburg, so könnte man diesen Abend bezeichnen mit einem Dirigenten am Pult, nämlich Kirill PETRENKO, der diesen Richard-Wagner-Abend zu einem musikalischen Genuss kreierte, und auf diese Weise man die teilweise merkwürdige und unverständliche Regie von Romeo CASTELLUCCI, der auch Bühne und Kostüme sowie das Licht inne hatte, vergessen konnte. Mit diesen Sängern konzertant – ein Genuss ohnegleichen.
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