„I due Foscari“ – 18. November 2008

Historische Stoffe und Geheimnistuerei waren im 19. Jahrhundert in italienischen und französischen Opern sehr beliebt. Meistens kennt das Geheimnis nur einer der Beteiligten und gibt sein Wissen erst ganz am Ende preis. Es handelt sich entweder um eine vertrackte Familienangelegenheit, wie in „Simon Boccanegra“, „Trovatore“ oder „La Juive“, oder um Leichtgläubigkeit oder Verrat, z. B. in „Otello“, in Rossinis „Zelmira“ und eben „I due Foscari“. In Verdis selten gespieltem Frühwerk wird aber das Geheimnis nie geklärt. Der Besucher verläßt das Theater, ohne zu wissen, weshalb der arme Jacopo Foscari eigentlich in die Verbannung nach Kreta geschickt wurde – nur weil er einen Brief an den Herzog von Mailand geschickt hatte?
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Eröffnungskonzert 14. Internationale Musikfesttage B. Martinu – 9. November 2008

Für die Eröffnung der 14. Martinu-Musikfesttage hatte Festivalleiter Robert Kulinsky etwas ganz Besonderes aufs Programm gesetzt. Martinus Kantate „Der Blumenstrauß“ aus dem Jahr 1937. Ein Werk, das auch viele Martinu-Kenner bis jetzt nicht gehört haben dürften, wird es doch sehr selten aufgeführt und liegt nur in einer, bereits älteren Aufnahme vor.
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Interview mit David Stahl

/Herr Stahl, Sie sind Chefdirigent am Staatstheater am Gärtnerplatz, feierten gerade Ihren 500. Dirigierauftrag mit einem großen Symphoniekonzert. Zugleich sind Sie Chefdirigent beim Charleston
Symphony Orchestra. Wie groß ist für Sie die künstlerische Herausforderung, beide Chefpositionen zu bekleiden?/
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Interview mit Carlo Colombara

/Herr Colombara, Sie weilen derzeit in München zu einer Wiederaufnahme der Verdi-Oper „Luisa Miller“, in der Sie den Conte di Walter interpretieren. Claus Guth übernahm die Inszenierung und hatte dafür etwas eigenwillige Regiegedanken. Wie denken Sie, der Sie in aller Welt singen, überhaupt über die heutigen Regie-Ideen an Opernhäusern?
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„Schwanda, der Dudelsackpfeifer“ – 7. Oktober 2007

Das läßt sich sagen: Juliane Votteler, die neue Intendantin in Augsburg setzt nicht auf alt Bewährtes. Denn wer kennt schon „Schwanda, den Dudelsackpfeifer“ aus dem böhmischen Strakonitz? Dabei war der Oper von Jaromír Weinberger nach ihrer Uraufführung 1927 ein großer Siegeszug beschieden mit ca. 2000 Aufführungen weltweit in den ersten Jahren. Erst danach geriet die Oper des böhmischen Juden, der sich 1967 das Leben nahm, in Vergessenheit.
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„Beatrice et Benedict“ – 5. Juni 2007

Den intellektuellen Kampf zwischen Mann und Frau hat wohl kaum jemand so herrlich beschrieben wie Shakespeare. Man denke an „Der Widerspenstigen Zähmung“ mit seinem für die Frau nicht sonderlich schmeichelnden Ausgang. Aber auch in „Viel Lärm um Nichts“ gilt es wunderbare Wortduelle auszufechten zwischen den beiden widerspenstigen Beatrice und Benedick. Daneben wirken die Liebenden Hero und Claudio beinahe langweilig.
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Alexander Tsymbalyuk – Ein Porträt

Die Saison 2001 hatte gerade begonnen, in „Eugen Onegin“ lief das vierte Bild, ein neues Mitglied des Opernstudios sang die wenigen Noten des Hauptmanns und erregte mit dieser kleinen Rolle bereits Aufmerksamkeit ob der mächtigen Baßstimme und einer außergewöhnlich großen Bühnenpräsenz. In den folgenden Spielzeiten konnte man Alexander Tsymbalyuk in zahlreichen Rollen in Hamburg erleben wie z.B. Sparafucile, Colline, Biterolf, Masetto, Onkel Bonze, Ssurin („Pique Dame“), Zuniga, Angelotti, Ferrando, Ludovico, Graf Horn, Grenvil und Titurel. Auffallend war immer, daß auch in kleineren Partien plötzlich ein durchdachtes Rollenporträt die Figur aufwerten kann getreu dem alten Satz: „Es gibt keine kleinen Rollen…“
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