Liederabend Anne Schwanewilms – 19. Juli 2015

Nach einer brillanten Aufführung von Richard Wagners „Meistersinger von Nürnberg“ in Erl war dieser Liederabend der Sopranistin Anne SCHWANEWILMS unter der außergewöhnlich einfühlsamen Liedbegleitung des Pianisten Malcolm MARTINEAU eine glückliche Ergänzung, da man im Programm der Sopranistin nicht nur die fünf Wesendonck-Lieder von Richard Wagner fand, die sie gleich um vorweg zu sagen, einfühlsam und in stimmlicher gesteigerter Perfektion interpretierte, sondern auch damalige Zeitgenossen von Richard Wagner wie Franz Liszt und Robert Schumann in ihr Liedprogramm aufnahm.
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„Bussi – ein Munical“ – 4. Juli 2015 (Uraufführung)

Was bedeutet der Untertitel Munical? Vermutlich bezeichnete Thomas Hermanns seine Musical-Idee deshalb so, weil sie die verrückten achtziger Jahre in München in der sogenannten Halbwelt beschreibt („Those Crazy Munich Eighties“), in welcher die damaligen Ausßenseiter der Gesellschaft wie Homosexuelle, Drogensüchtige, Halbweltdamen der Schickeria und andere schräge Typen in der Bussi-Bar ihre nächtliche Heimat fanden. Mit der „Bussi-Bar“ war wohl das damals allbekannte Café Größenwahn gemeint, ein Begriff in München.
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„Nabucco“ – 3. Juli 2015

In traditioneller Form, allerdings bei den Kostümen (Stefan HAGENEIER) teilten sich Tradition und Moderne auf – Waffen der Jetztzeit sind bei solchen Inszenierungen heutzutage Gewohnheit – inszenierte Christian STÜCKL Giuseppe Verdis erste Erfolgsoper, in der der Schrei nach Freiheit durch die Unterdrückung der damaligen österreichische Herrschaft für die Italiener durch den darin enthaltenen Gefangenenchor „Va pensiero“ zur 2. Nationalhymne wurde.
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„Norma“ – 29. Juni 2015

Die erste Vorstellung zu Beginn der Opernfestspiele 2015 galt Vincenzo Bellini und seiner hochkarätig durchkomponierten Belcanto-Oper, bei der man eine Sängerriege braucht, die im Belcanto zu Hause ist und dazu einen Dirigenten, der durch eine Oper dieser Art partiturgerecht führen kann. Letzeres ist dem Dirigenten Paolo CARIGNANI nur bedingt gelungen, da er die Ouvertüre in einem unerwarteten Schnelltempo dirigierte, so daß manche Töne verwischt zum Publikum kamen, während er aber in der Folge des Abends dann das BAYERISCHE STAATSORCHESTER gerade auch in der Sängerführung gut in den Griff bekam.
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„Die Zauberflöte“ – 20. Juni 2015

Diese seit Jahren an der Bayerischen Staatsoper laufende Inszenierung von August EVERDING ist immer wieder ein Renner für Kinder und Erwachsene, zumal dieses Freimaurer-Märchen des Komponisten (seine letzte Oper, und er gehörte dieser Gilde auch an) letzendlich auch dazu dienen kann, den Nachwuchs in die Oper zu locken.
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„Simon Boccanegra“ – 12. Juni 2015

Die Produktion von Chrisof LOY arbeitet ohne große Requisiten, zwei Emporen mit Stufen, ein Stuhl mit Tisch und im Hintergrund Prospekte, die von Hand bewegt werden, sind alles, was man zu sehen bekommt (Bühnenbild: Johnnes LEIACKER). Das funktioniert exzellent, wenn man, wie an diesem Abend bei den drei großen männlichen Rollen engagierte, überragende Darsteller hat, die Leere wird gefüllt.
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„La Traviata“ – 25./27. Mai 2015

Wenn man Gelegenheit hatte, ein und dieselbe Oper innerhalb von zwei Tagen zu hören und zu sehen, dann sollte man diese Aufführungen in einer Besprechung gegenüber stellen. Wegen Rolando VILLAZONs Inszenierung dieses Giuseppe-Verdi-Werks fuhr man gerne nach Baden-Baden, um die Inszenierungsideen dieses Welttenors, der jetzt nicht nur als Opernregisseur, sondern neben seiner Bühnenaufgaben auch noch als Buchautor arbeitet, zu erleben, und auch um die in München stark vernachläßigte Belcanto-Sopranistin Olga PERETYATKO in dieser Partie als Violetta Valery zu erleben.
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„L’elisir d’amore“ – 22. Mai 2015 (Premiere)

Es gibt kein Schaf.

Natürlich ist ein Stoffschaf keine zwingende Voraussetzung für eine „Liebestrank“-Vorstellung, aber dank Jean-Pierre Ponnelles genialem Notbehelf in Hamburg ist es ohne irgendwie nur ein halber Liebestrank. Der Vollständigkeit halber muß allerdings erwähnt werden, daß es in Cordula DÄUPERs Inszenierung zumindest eine Puppe und einen Teddy gibt.
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