Wenn man Gelegenheit hatte, ein und dieselbe Oper innerhalb von zwei Tagen zu hören und zu sehen, dann sollte man diese Aufführungen in einer Besprechung gegenüber stellen. Wegen Rolando VILLAZONs Inszenierung dieses Giuseppe-Verdi-Werks fuhr man gerne nach Baden-Baden, um die Inszenierungsideen dieses Welttenors, der jetzt nicht nur als Opernregisseur, sondern neben seiner Bühnenaufgaben auch noch als Buchautor arbeitet, zu erleben, und auch um die in München stark vernachläßigte Belcanto-Sopranistin Olga PERETYATKO in dieser Partie als Violetta Valery zu erleben.
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Autor: admin
„L’elisir d’amore“ – 22. Mai 2015 (Premiere)
Es gibt kein Schaf.
Natürlich ist ein Stoffschaf keine zwingende Voraussetzung für eine „Liebestrank“-Vorstellung, aber dank Jean-Pierre Ponnelles genialem Notbehelf in Hamburg ist es ohne irgendwie nur ein halber Liebestrank. Der Vollständigkeit halber muß allerdings erwähnt werden, daß es in Cordula DÄUPERs Inszenierung zumindest eine Puppe und einen Teddy gibt.
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„Aus einem Totenhaus“ – 14. Mai 2015
Wenn ich noch einmal meine Gralmetapher bemühen darf: In diesem Fall hatten wir einen Gral, der zwar tatsächlich der echte sein könnte – dafür war er alt und verkratzt und hat sich irgendwann unerwartet in eine Kleinsche Flasche verwandelt.
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„La forza del destino“ – 7. Mai 2015
Es war wieder einmal der Abend eines großen Komponisten. Giuseppe Verdi lockt immer wieder mit seiner so grandios komponierten Musik das Publikum in die Oper, auch wenn manche Inszenierungen nicht immer seinen Geschmack treffen. Man liebt es traditionell und erwartet sich das auch, wenn man einen Opernbesuch einplant. Hier fand aber eine durchdachte Inszenierung auch in „zeitgenössischer“ Form seinen Weg zum Publikum.
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„La Traviata“ – 6. Mai 2015
Wieviel „Traviata“ kann man verkraften? Das ist sicherlich eine Frage, die man sich im Alltag nicht immer zwingend stellt, aber dank einer nicht sonderlich gut gelungen Planung wissen wir nun, daß drei Vorstellungen an zwei Häusern innerhalb von sechs Tagen noch keinerlei Schäden verursachen…
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„La finta semplice“ – 3. Mai 2015
Zum Abschluß der Reihe Sonntagskonzerte bescherte uns der Bayerische Rundfunk ein musikalisches Kleinod von Wolfgang Amadeus Mozart, nämlich mit der vom Komponisten mit bereits zwölf Jahren komponierten Oper „La finta semplice“ (die verstellte Einfältige) nach einem Libretto von Carlo Goldoni und Marco Coltellini.
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„Don Pasquale“ – 2. Mai 2015
Die Chronik sagt, nach 30 Jahren wieder ein „Don Pasquale“ an der Staatsoper.
Warum es so lange gedauert hat, bis diese köstliche Buffo-Oper wieder ins Programm aufgenommen wurde, wissen nur die Götter, wie es auch sonst einige Werke gibt, die seit Jahrzehnten nicht gespielt werden und keine Erklärung dafür vorhanden ist.
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„Eugen Onegin“ – 2. Mai 2015
In Szene gesetzt wurde Tschaikowskys Meisterwerk, zu dem er auch noch mit Konstantin S. Schilowsky das Libretto nach einem Versroman von Alexander Puschkin verfaßte, von Krzystof WARLIKOWSKI, der die Handlung teilweise mit merkwürdigen Tanzeinlagen ausstattete.
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„La Traviata“ – 1. Mai 2015
Manchmal, ja, ganz manchmal, da hat man diese Vorstellungen, in denen die Musik so vollständig über szenische Albernheiten siegt, daß man diese gar nicht mehr wahrnimmt, weil man derartig von den Sängern gefesselt wird. Daß bis auf den Bariton alle aus dem Ensemble stammen, zum größten Teil aus dem Opernstudio erwachsen sind, macht fast sprachlos. Man kann nur hoffen, daß die neue Intendanz diese Ensemblepflege nicht vernachlässigen wird.
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„Euryanthe“ – 30. April 2015
Mit diesem so selten aufgeführten Werk der Romantik befaßte sich die Oper Frankfurt in einer sehbaren und logischen Inszenierung von Johannes ERATH. Die Geschichte einer bösen Intrige der Rivalin der Euryanthe namens Eglantine verlegte der Regisseur vom Mittelalter in die Jetztzeit mit den dazugehörigen Kostümen (Bühnenbild Heike SCHEELE – Kostüme Gesine VÖLLM) und konnte hier trotzdem die tragische Geschichte der an gebrochenem Herzen sterbenden Euryanthe verständlich auf die Bühne bringen.
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