„Das Lächeln einer Sommernacht“ – 5. Februar 2016

Nach dem erfolgreichen Film von Ingmar Bergmann schrieb Stephen Sondheim die Musik und Songtexte, das Buch dazu Hugh Wheeler nach der Originalhandlung, die ein Wechselspiel an Gefühlsverirrungen aufweist, in deren Mittelpunkt aber die alte lebenserfahrene Madame Arnfeldt steht, die ihrer Enkelin Frederika gleich zu Beginn des Stücks das dreimalige Lächeln einer Sommernacht erklärt: Einmal über die Jungen, die noch nichts wissen, die Narren, die zu wenig wissen und ein drittes Mal über die Alten, die zu viel wissen. Die Beziehungen und Verwirrungen vier Paare belächelte die Sommernacht zweimal, das 3. Lächeln aber endete mit dem Tod der alten Dame.
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“La liberazione di Ruggiero dall’isola d’Alcina” – 1. Februar 2016

Die Geschichte der Zauberin Alcina beschäftigte schon einige Komponisten der Renaissance und des nachfolgenden Barocks, so auch Francesca Caccini, 1587-1641, die als erste Frau der Musikgeschichte diese Oper komponierte, aufgeführt als Ballettoper mit Pferde-Mitwirkung am 3. Februar 1625 in Florenz, wo sie am Hof der Medici als Hofmusikerin tätig war. Die Ballettmusik allerdings komponierte dafür Salomone Rossi. Das Libretto dazu verfaßte Ferdinando Saracinelli (1583-1640). Die Musik des Frühbarocks lehnt sich ganz an Monteverdi und dergeichen Komponisten an, ist melodisch und klangvoll.
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„Dialogues des Carmélites“ – 30. Januar 2016

Dieses musikalisch hochkarätige Werk des meist nur als Liedkomponisten bekannten Franzosen Francis Poulenc, zu dem er auch das Libretto selbst schrieb nach einer wahren Begebenheit in der Zeit der französischen Revolution, wo man die Gräber der guillotinierten Nonnen heute noch in Paris besuchen kann, stellte Dimitri TCHERNIAKOV in Inszenierung und Bühne als Geschehnis des 20. Jahrhunderts auf die Bühne (Kostüme Elena ZAYTSEVA) und veränderte den Schluß der Handlung. Schwester Blanche von der Todesangst Christi opferte sich entgegen des Originalgeschehens als Selbstmordattentäterin und sprengte sich in die Luft, während ihre Mitschwestern durch sie gerettet wurden.
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„Arabella“ – 19. Januar 2016

An diesem Abend gelang für dieses musikalisch hochkarätig durchkomponierte Werk des Komponisten mit dem Libretto von Hugo von Hofmannsthal eine außergewöhnlich einheitlich nahezu perfekte gesangliche Abendleistung, da ja an diesem Abend fast ausschließlich die Premierenbesetzung der Opernfestspiele 2015 auf der Bühne stand, die aufeinander eingespielt war.
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„Salon Pitzelberger“ – 14. Januar 2016

Im Rahmen der Feiern zum 150. Geburtstag des Staatstheaters am Gärtnerplatz in München ergötzte sich das Münchener Theaterpublikum an Jacques Offenbachs humorigem Einakter „Salon Pitzelberger“, einstmals zur Eröffnung als Hoftheater auch unter dem Titel „Eine musikalische Soirée in der Vorstadt“ aufgeführt (König Ludwig II hatte es erworben).
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„Candide“ – 17. Dezember 2015

München kennt das Stück bislang nur konzertant, einstmals von Loriot alias Vicco von Bülow moderiert, der diese komische Operette als beste aller möglichen Operetten bezeichnete. Die Handlung des Stücks basiert auf einer Satire von Voltaire, in der dieser den Titelträger von Westfalen bis Venedig über Südamerika und Surinam irren ließ, um seine Liebste Cunegonde zu finden, und dabei neben anderer Widrigkeiten wie Autodafés und Todesurteile selbst in ein tatsächlich im Jahre 1755 stattgefundenes Erdbeben in Lissabon geriet, und wobei Tote wieder auferstehen.
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„Die Walküre“ – 2. Dezember 2015

Über die Inszenierung des Ersten Tages des Bühnenfestspiels „Der Ring des Nibelungen“ von Andreas KRIEGENBURG ist schon viel geschrieben worden, teils auch Negatives, da sich in dieser Inszenierung immer noch das Musik entstellende Pferdeballett vor dem „Walkürenritt“ hält und dazu sich im 1.Akt weibliche Statisten-Figuren in Hundings Hütte aufhalten, die manchem Kenner der Oper unbekannt sind. Man vergißt aber solche Ungereimtheiten, wenn die Musikalität des Stücks in Dirigat und Rollenbesetzung vollendet zum Publikum kommt, so wie an diesem Abend in der Bayerischen Staatsoper.
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„Der fliegende Holländer“ – 29. November 2015

Man spielte in der Oper Frankfurt die 1. Fassung der Oper, die Uraufführung des Werks war am 2. Januar 1843 am Hoftheater Dresden. Richard Wagner, wieder einmal auf auf der Flucht, wurde für den Holländer durch eine stürmische Überfahrt aus Riga nach England 1839 angeregt. Der Komponist selbst hat sein Werk mehrmals überarbeitet, diese Überarbeitungen kennt man seit Jahren auf den Bühnen. Somit war die Urfassung des Werks, das hier vom Komponisten selbst für Dresden ohne Aktschlüsse und Erlösungsfinale erdacht war, für das Publikum neu und ungewohnt. Auch hat Richard Wagner nach den Jahren der Uraufführung Korrekturen in der Instrumentierung vorgenommen, die das Orchester weniger massiv erklingen lassen sollten, die in dieser Form in Frankfurt hörbar gemacht wurden.
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„Iwan Sussanin“ – 27. November 2015

Harry KUPFER, der die Inszenierung dieser russischen Belcanto-Oper übernahm, ist immer ein Garant für ein durchdachtes Regiekonzept, was auch hier voll gelungen ist. Harry Kupfer, der selbst für die Frankfurter Oper zusammen mit Norbert Abels das russische Libretto von Baron von Rosen bearbeitet hatte, verlegte die Handlung des Stücks nach einer wahren Begebenheit in die Zeit des 2. Weltkriegs (das Original beinhaltet einen Krieg zwischen Polen und Russen im zaristischen Rußland – die Oper betitelt sich eigentlich „Ein Leben für den Zaren“).
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„Polnische Hochzeit“ – 22. November 2015

Im Programm der Münchener Sonntagskonzerte stehen in dieser Saison meist Werke in Oper und Operette, die selten auf den einschlägigen Bühnen (leider) zu finden sind. Hier konnte man wenigstens in konzertanter Form die „Polnische Hochzeit“, eine Operette des jüdischen Komponisten Joseph Beer zu dessen Todestag am 23. November 1987 erleben, dessen Urauffühung 1937 wegen der Judenverfolgung in Österreich und Deutschland am Stadttheater Zürich stattfand, zumal auch die Librettisten des Werks Fritz Löhner-Breda und Alfred Grünwald ebenfalls verfolgt wurden.
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