„L’elisir d’amore“ – 30. November 2016

Derzeit veranstaltet die Bayerische Staatsoper sogenannte Jugendtage, und ein solcher Jugendtag fand mit dieser für die Jugend sehr geeigneten Aufführung mit Donizettis heiterer Belcanto-Oper (Inszenierung: David BÖSCH) ihren Abschluß. Sehr viele Kinder und Jugendliche waren deshalb im Opernhaus und drückten ihre Begeisterung am Ende mit frenetischem Beifall (teilweise Gejohle, Geschrei und Pfiffe) aus, so daß man eher das Gefühl hatte, sich in einem Fußballstadion zu befinden.
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„La favorite“ – 9. November 2016

In einer sehbaren Inszenierung (Amélie NIEMEYER) kam dieses so selten auf den Opernbühnen gespielte Werk des Belcanto-Komponisten Gaetano Donizetti auf die Bühne des Nationaltheaters München. Warum man dieses musikalische Kleinod so selten auf den Bühnen zu hören und zu sehen bekommt, hängt unter Umständen damit zusammen, daß man hier beste Sängerdarsteller benötigt, da es eine hohe Stimmanforderung an die Protoganisten enthält, die das Belcanto-Fach perfekt beherrschen müssen. Es ist nun der Bayerischen Staatsoper gelungen, solche Sänger zu finden, die in ihrer Gesamtheit eine gesangliche abendliche Bestleistung erbringen konnten.
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1.Akademiekonzert – 19. September 2016

Im Rahmen einer Europatournee des BAYERISCHEN STAATSORCHESTERs fand unter Leitung seines Generalmusikdirektors Kirill PETRENKO das 1. Akademiekonzert im Nationaltheater München statt mit einem erlesenen Programm. Zu Beginn stellte Kirill Petrenko das „Lontano für großes Orchester“ des ungarischen Zeitgenossen György Ligeti (1923 – 2006) vor, ein zehnminütigesWerk, das mit einem einzigen Ton, nämlich einem as, beginnt und dann langsam und stetig in gut gezeichneten Klangfarben des Orchesters endet.
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„Die Meistersinger von Nürnberg“ – 4. Juni 2016

Mit dieser Inszenierung räumte der Regisseur David BÖSCH mit allem Verstaubten der mittelalterlichen Meistersinger-Tradition der Nürnberger Handwerker gründlich auf. Er verlegte die Handlung in die fünfziger Jahre, was Pettycoat bei Eva und Rockerkleidung des Ritters Stolzing mit Gitarre bewiesen (Kostümideen von Meentje NIELSEN), Hans Sachs, dessen mittelalterliches Wohnhaus im 2.Weltkrieg nachweislich zerstört wurde, lebt und arbeitet als Wanderschuster in einem dazu umgebauten Lieferwagen, Veit Pogner als vermögender Goldschmied und Juwelier fuhr in einem Riesenschlitten vor (Autos dürfen überhaupt bei den derzeitigen Inszenierungen nicht mehr fehlen).
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„Lucia di Lammermoor“ – 25. Mai 2016

Mit einer einfühlsamen Dirigathand für Belcanto führte Oksana LYNIV das BAYERISCHE STAATSORCHESTER durch den Abend, und gab den beiden Hauptprotagonisten eine starke Stütze bei ihren Hausdebüts an der Bayerischen Staatsoper, zumal diese durchdachte Inszenierung von Barbara WYSOKA – die Kombination Macht und Liebe, deren Opfer die arme Lucia wurde, konnte sie hier gut herausarbeiten – nicht alltäglich auf anderen Bühnen zu finden ist.
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„Turandot“ – 30. März 2016

Die Wiederaufnahme dieser in 2011 von Carlus PADRISSA, Mitbegründer von La Fura dels Baus, einer Theatergruppe, die weltweit inszeniert, von diesem augenscheinlich selbst inszenierten dramatischen Verismo-Oper, der letzten von Puccini leider wegen dessen Tod unvollendet komponiert, kam somit als Fragment auf die Bühne des Nationaltheaters; sie endet mit dem Tod der Liu.
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„Un ballo in maschera“ – 17. März 2016

Wer sich die übliche Handlung mit der lange vermißten Komposition des großen Italieners an der Bayerischen Staatsoper als Opernfreund erwartet (die letzte Inszenierung des Werks liegt lange zurück) wird bitter enttäuscht durch die merkwürdige Regie von Johannes ERATH, der die Handlung in den zwanziger Jahren spielen ließ, auf der Bühne eine dekadente Gesellschaft der USA. Also von Königsmord einst im Jahre 1792 an König Gustav III durch den Grafen Anckerström während eines Maskenballs (die Pistole und die Kostüme kann man heute noch im königlichen Museum dort besichtigen) keine Spur. Schon bei der Entstehung des Werks fiel die Originalhandlung der Zensur zum Opfer, die keinen Königsmord auf der Bühne duldete, so daß die Uraufführung des Werks im Jahre 1858 schon in Boston spielte und aus Gustavo Riccardo wurde.
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„Der fliegende Holländer“ – 5. März 2016

Über die Inszenierung von Peter KONWITSCHNY ist schon sehr viel geschrieben worden, und man hat sich über viele Mißlichkeiten darin im Laufe der Zeit gewöhnt, nur immer wieder stört einfach, daß der 2. Aufzug in einen Fitness-Raum verlegt wurde, wo die Spinnerinnen am Trimmdichrad trainieren und ihr berühmtes Spinnlied singen, ein Spinnen auf einem Trimmdichrad? Unverständlich.
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