„Lucia di Lammermoor“ – 25. Mai 2016

Mit einer einfühlsamen Dirigathand für Belcanto führte Oksana LYNIV das BAYERISCHE STAATSORCHESTER durch den Abend, und gab den beiden Hauptprotagonisten eine starke Stütze bei ihren Hausdebüts an der Bayerischen Staatsoper, zumal diese durchdachte Inszenierung von Barbara WYSOKA – die Kombination Macht und Liebe, deren Opfer die arme Lucia wurde, konnte sie hier gut herausarbeiten – nicht alltäglich auf anderen Bühnen zu finden ist.
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„Turandot“ – 30. März 2016

Die Wiederaufnahme dieser in 2011 von Carlus PADRISSA, Mitbegründer von La Fura dels Baus, einer Theatergruppe, die weltweit inszeniert, von diesem augenscheinlich selbst inszenierten dramatischen Verismo-Oper, der letzten von Puccini leider wegen dessen Tod unvollendet komponiert, kam somit als Fragment auf die Bühne des Nationaltheaters; sie endet mit dem Tod der Liu.
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„Un ballo in maschera“ – 17. März 2016

Wer sich die übliche Handlung mit der lange vermißten Komposition des großen Italieners an der Bayerischen Staatsoper als Opernfreund erwartet (die letzte Inszenierung des Werks liegt lange zurück) wird bitter enttäuscht durch die merkwürdige Regie von Johannes ERATH, der die Handlung in den zwanziger Jahren spielen ließ, auf der Bühne eine dekadente Gesellschaft der USA. Also von Königsmord einst im Jahre 1792 an König Gustav III durch den Grafen Anckerström während eines Maskenballs (die Pistole und die Kostüme kann man heute noch im königlichen Museum dort besichtigen) keine Spur. Schon bei der Entstehung des Werks fiel die Originalhandlung der Zensur zum Opfer, die keinen Königsmord auf der Bühne duldete, so daß die Uraufführung des Werks im Jahre 1858 schon in Boston spielte und aus Gustavo Riccardo wurde.
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„Der fliegende Holländer“ – 5. März 2016

Über die Inszenierung von Peter KONWITSCHNY ist schon sehr viel geschrieben worden, und man hat sich über viele Mißlichkeiten darin im Laufe der Zeit gewöhnt, nur immer wieder stört einfach, daß der 2. Aufzug in einen Fitness-Raum verlegt wurde, wo die Spinnerinnen am Trimmdichrad trainieren und ihr berühmtes Spinnlied singen, ein Spinnen auf einem Trimmdichrad? Unverständlich.
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„Dialogues des Carmélites“ – 30. Januar 2016

Dieses musikalisch hochkarätige Werk des meist nur als Liedkomponisten bekannten Franzosen Francis Poulenc, zu dem er auch das Libretto selbst schrieb nach einer wahren Begebenheit in der Zeit der französischen Revolution, wo man die Gräber der guillotinierten Nonnen heute noch in Paris besuchen kann, stellte Dimitri TCHERNIAKOV in Inszenierung und Bühne als Geschehnis des 20. Jahrhunderts auf die Bühne (Kostüme Elena ZAYTSEVA) und veränderte den Schluß der Handlung. Schwester Blanche von der Todesangst Christi opferte sich entgegen des Originalgeschehens als Selbstmordattentäterin und sprengte sich in die Luft, während ihre Mitschwestern durch sie gerettet wurden.
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„Arabella“ – 19. Januar 2016

An diesem Abend gelang für dieses musikalisch hochkarätig durchkomponierte Werk des Komponisten mit dem Libretto von Hugo von Hofmannsthal eine außergewöhnlich einheitlich nahezu perfekte gesangliche Abendleistung, da ja an diesem Abend fast ausschließlich die Premierenbesetzung der Opernfestspiele 2015 auf der Bühne stand, die aufeinander eingespielt war.
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„Die Walküre“ – 2. Dezember 2015

Über die Inszenierung des Ersten Tages des Bühnenfestspiels „Der Ring des Nibelungen“ von Andreas KRIEGENBURG ist schon viel geschrieben worden, teils auch Negatives, da sich in dieser Inszenierung immer noch das Musik entstellende Pferdeballett vor dem „Walkürenritt“ hält und dazu sich im 1.Akt weibliche Statisten-Figuren in Hundings Hütte aufhalten, die manchem Kenner der Oper unbekannt sind. Man vergißt aber solche Ungereimtheiten, wenn die Musikalität des Stücks in Dirigat und Rollenbesetzung vollendet zum Publikum kommt, so wie an diesem Abend in der Bayerischen Staatsoper.
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„Mefistofele“ – 6. November 2015

An diese äußerst selten aufgeführte Oper (in einem Prolog, vier Akten und einem Epilog – so steht es im Programmheft), die man ebenso selten nur konzertant hören und sehen kann, – deshalb hat man auch wenig Vergleichsmöglichkeiten – wagte sich die Bayerische Staatsoper szenisch in einer gut durchdachten Inszenierung von Roland SCHWAB.
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„Aida“ – 28. September 2015

Da man sich bereits an die Inszenierung dieser hochdramatischen – im übrigen heute zeitaktuellen – Oper von Giuseppe Verdi mit dem Libretto von Antonio Ghislanzoni, die einstmals nur so von Grausamkeiten, Hinrichtungsszenen etc. strotzte, die aber glücklicherweise sehr entsorgt auf die Drehbühne der Bayerischen Staatsoper kam, gewöhnt hat, war man äußerst gespannt auf das Bühnendebüt von Jonas KAUFMANN als Radames, das der aus München stammende Tenor lobenswerterweise an der Bayerischen Staatsoper gab.
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