„Un ballo in maschera“ – 11. Juni 2017

Der Regisseur Johannes ERATH stellte in dieser seiner sehr merkwürdigen, gerade für Neuankömmlinge in der Welt der Oper unverständlichen Inszenierung die Seherin Ulrica in den Mittelpunkt der Handlung, sie ist die Lenkerin sämtlicher Personenschicksale. Die Handlung hat einen historischen Hintergrund, nämlich den Königsmord an Gustav III von Schweden, den der Librettist Antonio Somma, nach dem Drama „Gustave III ou Le Bal masqué“ von Eugène Scribe, zusammen mit dem Komponisten Giuseppe Verdi zur Zeit der Entstehung nach Amerika verlegen mußte, da man zur damaligen Zeit,Erstaufführung des Werks am 17. Februar 1859 im Teatro Apollo in Rom durch die Zensur keinen Königsmord auf der Bühne wollte. Daher verwandelte man den König in einen Gouverneur namens Riccardo – hier ist er ein Conte – und auch den Mörder Graf Anckerström in Renato. Die Liebesgeschichte zwischen Gustavo und Amelia, der Gattin des Renato ist historisch nicht erwiesen.
weiterlesen…

„Tannhäuser“ – 28. Mai 2017

Ein Sängerfest in der Staatsoper – nicht auf der Wartburg, so könnte man diesen Abend bezeichnen mit einem Dirigenten am Pult, nämlich Kirill PETRENKO, der diesen Richard-Wagner-Abend zu einem musikalischen Genuss kreierte, und auf diese Weise man die teilweise merkwürdige und unverständliche Regie von Romeo CASTELLUCCI, der auch Bühne und Kostüme sowie das Licht inne hatte, vergessen konnte. Mit diesen Sängern konzertant – ein Genuss ohnegleichen.
weiterlesen…

„Guillaume Tell“ – 10. Mai 2017

Rossinis letzte Oper – und zugleich seine einzige Grand opéra (Uraufführung in Paris am 3. August 1829) – fand nach langer Abwesenheit in 2015 in der Originalsprache (Libretto Etienne de Jouy und Hippolyte Bis) endlich eine Aufführungsverwirklichung an der Bayerischen Staatsoper, in 2017 erst gab es die Wiederaufnahme. Rossinis Musik, der bekannt ist durch seine großartig durchkomponierten Belcanto Frühwerke der opera buffa und opera seria zeigt hier in seiner Komposition weniger Koloraturen für Sänger auf, man hört eine Grand opéra, die sich bereits musikalisch den Kompositionen der Folgekomponisten annähert.
weiterlesen…

„Andrea Chénier“ – 22. März 2017

Umberto Giordanos einzige bekannte, aber großartig komponierte Verismo-Oper, deren Handlung in der französischen Revolution spielt, wo man den jungen Freiheitsdichter André Chénier völlig zu Unrecht auf die Guillotine schickte, kam nach Jahrzehnten des Wartens nun endlich an der Bayerischen Staatsoper zur Aufführung.
weiterlesen…

„Semiramide“ – 15. Februar 2017

David ALDEN, der die Inszenierung dieser so selten aufgeführtn Oper des großen Belcanto-Komponisten Gioacchino Rossini inne hatte, outete sich darin wie gewohnt. Als der Vorhang nach der brilliant dirigierten Ouvertüre durch den Rossini-Spezialisten Michele MARIOTTI aufging, fand man ein Bühnenbild vor (Paul STEINBERG), das absolut nicht zur Handlung der Oper paßt, die bekannterweise in Babylon zu spielen hat.
weiterlesen…

„Der Rosenkavalier“ – 5. Februar 2017

Der Abend war eine nicht nur musikalische Beglückung für das Publikum. Hier stimmte alles – die Inszenierung von Otto SCHENK, die schon lange auf dem Spielplan der Bayerischen Staatsoper ist, die haargenau in die Historie der Zeit der Kaiserin Maria Theresia paßt – ausgestattet mit den Kostümen von Jürgen ROSE, der auch das Bühnenbild entwarf – immer wieder Beifall des Publikums für das Bühnenbild des 2. Aufzuges. Die Handlung nach Hugo von Hoffmannsthals Komödie soll ja das Leben der Adeligen des 17./18. Jahrhunderts aufzeigen, was durch diese Inszenierung voll dargestellt ist.
weiterlesen…

„Don Carlo“ – 19. Januar 2017

Diese immer wieder vom Publikum begehrte (ein sog. Publikumsrenner) Inszenierung von Jürgen ROSE, der auch Bühne, Kostüme und Lichtkonzept inne hatte, somit ein sog.Allroundkonzept lieferte, fand an diesem Abend wiederum ein begeistertes Publikum. Premiere der fünfaktigen Oper fand in dieser Bühnenversion im Jahre 2000 statt nach der italienischen fünfaktigen Fassung von 1886 und der Urfassung von 1867, wo Jürgen Rose sein ganzes Können zeigte. Das Bühnenbild, dem finsteren Mittelalter Spaniens voll angepaßt, in dem lediglich ein besonders gewähltes Rot in Kostümen die einzelnen Szenen erhellten, trafen buchstäblich ins Schwarze, besonders eindrucksvoll das Autodafé und das Kruzifix auf der Bühne, vor dem sich die Handlung abspielte, und das das mittelalterliche Denken mit Inquisition in Spanien besonders zum Ausdruck brachte.
weiterlesen…

„Die Fledermaus“ – 2. Januar 2017

Johann Strauß’ Meisterwerk „Die Fledermaus“ nach einer Inszenierung von Leander HAUßMANN – Neueinstudierung Andreas WEIRICH – zeichnete sich an diesem Abend nur durch die hervorragende Abendleistung dreier großartiger Künstler aus, nämlich erstens das Dirigat wie stets perfekt und kompositionsgerecht von Kirill PETRENKO.
weiterlesen…