In der so opernlosen derzeitigen Corona-Zeit bescheren uns die Opernhäuser im Internet wenigstens Aufnahmen aus ihrem vergangenen Repertoire, so konnte man einen Tag lang eine durchdachte und bühnenperfekte Inszenierung dieser so selten auf anderen Bühnen zu findende Inszenierung an der Met finden.
Diese kam im Januar 2016 unter der Regie von Penny WOOLOCK auf die Bühne der Met, die das Publikum nahezu authentisch ins Perlentauchermillieu Ceylons führte, wo man schon zu Beginn am Ende der Ouvertüre dieses auf der Bühne sah und die auch immer wieder während der Aufführung „auftauchten“. Begeisterungswürdig das Bühnenbild und Kostüme, wobei die Regie doch die Handlung in die Jetztzeit verlegte, besonders erkennbar im letzten Akt der Oper.
Unter der Stabführung von Gianandrea NOSETA, der für die Interpretation von französischer Oper nahezu prädestiniert scheint, konnten sich die für diese Oper von George Bizet mit dem Text von Michel Carré engagierten Interpreten voll entfalten.
Die sogenannten musikalischen Ohrwürmer wie das berühmte Freundschaftsduett Nadir/Zurga, Nadirs grandiose Tenorarie und Leilas Solo kamen dadurch besonders ausgeprägt beim Publikum an, zumal dafür an der Met wohl die besten Gesangsinterpreten, die die Opernwelt derzeit hat, engagiert waren. So als Priesterin Leila Diana DAMRAU, die mit ihrer hohen Gesangskunst immer wieder begeistern kann, Matthieu POLENZANI als Nadir mit ungewöhnlich guter Technik in seiner Glanzarie, und Mariusz KWIECIEN als Zurga, der dazu noch eine außergewöhnliche Darstellfähigkeit zeigte. In der Rolle des Oberpriesters Nourabad zeigte Diana Damraus Gatte Nicolas TESTÉ sein sängerisches Können, so daß insgesamt man von einem unvergeßlichen Abend an der Met der Vergangenheit sprechen kann.
Der CHOR der Met war bestens einstudiert. I.St.