„Herzensbrecher“ – 31. Juli 2025

So betitelte das Staatstheater am Gärtnerplatz die Vorstellung ihrer Tenöre, die trotz Erkrankung von zwei beliebten „Herzensbrechern“ noch in letzter Minute durch nicht im Ensemble befindliche Gäste das Abendprogramm retten konnten.

So kam aus Wien Norbert ERNST, der sich bestens in die Tenorgilde der Ensemble-Tenöre einfügen konnte, und der aus der Deutschen Oper am Rhein angereiste Riccardo ROMEO, der sich ebenfalls bestens stimmlich der Tenorriege des Staatstheaters am Gärtnerplatz anpassen konnte.

Das reduzierte ORCHESTER DES STAATSTHEATERs, diesmal direkt auf der Bühne befindlich, begleitete die Künstler unter der Beststabführung von Andreas PARTILLA.

Auf dem Programm standen nicht nur die bekannten sogenannte „Ohrwürmer“ der Opernkompositionen, sondern es kam auch die Operette und das Musical zu Gehör, was insgesamt in ausgezeichneter stimmlicher Disposition und darstellerischer Untermalung der jeweiligen Tenöre bestens mit frenetischen Beifallskundgebungen nach jedem Musikstück zum Publikum kam. „Dein ist mein ganzes Herz“ aller Tenöre gleich zu Beginn durfte zur Eröffnung nicht fehlen, wobei sich gleich als Erster im Bunde Matteo Ivan RAŠIĆ mit Franz Lehar „Gern hab’ ich die Frau‘n geküßt“ aus Franz Lehars „Paganini“ vorstellte, und neben weiteren tenoralen sog. musikalischen Highlights seinen Einzelvortrag mit „Freunde, das Lebens ist lebenswert“ aus Lehars „Giuditta“ krönte.

Mit seiner Leib- und Magenrolle als Cavaradossi begann Alexandros TSILOGIANNIS seinen tenoralen Reigen, den er mit der Arie des Werther bestens abrundete. Lucian KRASZNEC brachte mit Bravour und Bestdisposition die Arie des Nadir aus den „Perlenfischern“ zu Gehör und fügte sich bestens in viele an diesem Abend gebildeten Ensemblestücke in die Kollegengilde ein.

Den humoristischen Vogel des Abends schoß wohl Caspar RIEGER mit Walter Kollos „Mein Papagei frisst keine harten Eier“ mit beweglichem Papagei während seines Vortrages ab, sehr zur Freude des Publikums. Und so stellten die Tenöre des Staatstheaters am Gärtnerplatz einen Abend auf die Bühne, wo herauszugreifen aus der Vielzahl der Darbietungen es einem Kritiker schwerfällt, weitere Besonderheiten der Musikwelt, ob Oper, Operette und Musical, zu erwähnen.

Daß dieser Abend ein besonderes Highlight des Staatstheaters am Gärtnerplatz war, beweist der grandiose nicht enden wollende Schlußbeifall des Publikums. Man würde sich freuen, wenn so ein Abschlußabend einer Spielzeit wieder ins Programm genommen würde. I.St.