Im Rahmen der Opernfestspiele 2021 zeigte die Bayerische Staatsoper den Vorabend des Bühnenfestspiels „Der Ring des Nibelungen“ und erwählte sich dafür die besten Sängerdarsteller, die man für diese Oper ohne Pause derzeit in der Opernwelt finden kann. Es war ein Fest der Stimmen, gebannt verfolgte man die Handlung, da die Inszenierung von Andreas KRIEGENBURG verständlich und publikumsnah sich durch sinnvolle Regie erwies. Vor allem hier ist der Beginn der Oper zu erwähnen, denn schon durch die Interpretation der STATISTERIE DER BAYERISCHEN STAATSOPER (Choreographie Zenta HAERTER) konnte man sich schon beim Platznehmen in den Rhein begeben, es wurde das Leben auf und unter dem Rhein mit allen Wellenbewegungen etc. dadurch bestens dargestellt, und auch die Verwandlungsszenen des Alberich in Nibelheim waren sehr gute Regie-Ideen.
Ansonsten fand man in einem sonst kahlen Bühnenbild die Handlung der Oper gut und verständlich dargestellt. Die musikalische Leitung lag in den Händen von Erik NIELSEN, der mit dem ORCHESTER DER BAYERISCHEN STAATSOPER einen geglückten Richard-Wagner-Abend darbieten konnte, sehr gut herausgearbeitet die jeweiligen Rheingold-Motive und die Sängerführung in allen Passagen.
Da es sich hier um die Sängerelite der Weltopernbühnen handelt, mag hier angemerkt werden, daß alle sich in einer selten perfekten Abenddisposition befanden, und man viele Stimmen auf der Bühne sah, die man lange nicht mehr in München gehört und gesehen hat und wo sich natürlich auch Stimmen aus dem Ensemble der Bayerischen Staatsoper gesellten, alle bestens disponiert, so wie Mirjam MESAK als Freia, Samantha HANKEY als Wellgunde und MILAN SILJANOV als Donner. Auch Eliza BOOM aus dem Opernstudio der Bayerischen Staatsoper konnte als Woglinde ihr Bestes geben.
John LUNDGREN als Wotan konnte sein großes Können voll ausleben, ebenso Benjamin BRUNS als Loge. Besonders beeindruckend stimmlich wie darstellerisch ist immer Johannes Martin KRÄNZLE als Alberich, Wolfgang ALBLINGER-SPERRHACKE gab einen sehr guten Mime, ebenso waren die beiden Riesen Fasolt und Fafner mit zwei großartigen Bassisten Christof FISCHESSER und Ain ANGER besetzt, Dazu wäre anzumerken, daß man diese in Kostümen und Requisiten (Kostüme Andrea SCHRAAD – Bühne Harald B. THOR)bestens darstellen konnte.
Die lang auf der Münchener Bühne vermißte Daniela SINDRAM gab eine Fricka in bester Stimmposition, eine Entdeckung für unsere Oper dürfte Judit KUTASI sein, die als Erda mit großer Stimme in Perfektion sang. Nicht vergessen darf man die Stimme von Nadine WEISSMANN, die als Flosshilde sich bestens in die Dreierformation der Rheintöcher einbrachte.
Eine unvergeßliche Aufführung dieser musikalischen Einführung in das Werk Richard Wagners „Der Ring des Nibelungen. I.St.