Diese Wiederaufnahme des Staatstheaters am Gärtnerplatz gerade im Johann-Strauß-Jahr mit zwei Debüts an diesem Abend fand wieder mal höchsten Anklang beim Publikum.
Der Komponist verwöhnt ja darin das Publikum mit zündenden Melodien, zumal er sich dafür auch Richard Genée als Librettisten zur Seite nahm, der nach der Komödie „Le Réveillon“ von Henri Meilhac und Ludovic Halévy dieses sein Libretto dem Komponisten zur Verfügung gestellt hat.
Die Textfassung für das Staatstheater am Gärtnerplatz übernahm der Regisseur des Stücks, der Intendant Josef E. KÖPPLINGER, der selbst auch Regie führte und mit herrlichen Regie-Ideen diese unvergeßliche Operette wieder einmal zu einem Renner an seinem Theater machte. Premiere war bereits am 7 April 2022. Darüber ist allerdings wiederholt schon geschrieben worden, so daß hier auf die musikalische und sängerische Gestaltung eingegangen werden sollte.
Am Pult des Abends stand Michael BRANDSTÄTTER, der sich wieder einmal als perfekter Interpret der Musik von Johann Strauß vorstellte und das ORCHESTER DES STAATSTHEATERS AM GÄRTNERPLATZ zu einer perfekten Abendleistung brachte.
Nun – in der Reihenfolge des Programmzettels – das erste Debut, nämlich Ludwig MITTELHAMMER als Gabriel von Eisenstein, eine Rolle, die ihm nicht nur darstellerisch und vor allem stimmlich in Bestform gelang, er vermochte den genasführten Ehemann bestens zu interpretieren. Jennifer O’LOUGHLIN in der Rolle seiner Ehefrau Rosalinde war wie stets bestens stimmlich disponiert und konnte sich auch in der Darstellung dieser Partie dem Publikum bestens präsentieren. Sophia KEILER stellte sich als Adele bestens stimmlich disponiert dem Publikum vor, besonders in den zwei Koloraturarien konnte sie sich bestens präsentieren. Laura SCHNEIDERHAN als die Schwester Ida konnte sich gut in die Darstellerriege einfügen.
Und nun konnte man wieder ein Stimmwunder erleben, nämlich Matteo Ivan RAŠIĆ, der schon bei seinem Auftritt als Alfred all sein stimmliches Können beweisen konnte, er zeigte hier, da er ja bei seinem Auftritt und im Gefängnis Arien aus verschiedenen Opern anklingen ließ, daß er bei allen Belcanto-Komponisten und nicht nur bei diesen – bestens disponiert zu Hause sein kann. Das war sozusagen das 2. Debut an diesem Abend. Daniel GUTMANN als Dr. Falke konnte seine Rolle nicht besser darbieten, während Juan Carlos FALCÓN als Dr. Blind sich als sehr gute Besetzung erweisen konnte.
Nicht so ganz überzeugend war an diesem Abend Anna-Katharina TONAUER als Prinz Orlovsky auf der Bühne, stimmlich überzeugend, aber in der Darstellung des neureichen Adelsmenschen etwas blaß. Reinhard MAYR als Gefängnisdirektor Frank war stimmlich sehr gut, überdrehte aber seine „Trunkenheit“ im letzten Akt etwas zu übertrieben. Eine grandiose Abendleistung erbot Michael DANGL als Frosch, konnte er doch all seine Bonmots überzeugend zum Publikum bringen und brachte dabei die neuesten Ereignisse in Stadt und Land humoristisch zum Publikum. Maximilian POTHOFF konnte sich gut als Begleiter des Prinzen Orlovsky einfügen.
Das BALLETT DES STAATSTHEATERS unter der Choreographie von Karl Alfred SCHREINER trat wieder einmal mit Donner und Blitz, verkleidet als Fledermäuse, bestens einstudiert beim Fest des Prinzen Orlovsky auf.
Man ging beschwingt in den Abend. I.St.