Für seinen leider nicht ausverkauften Festspielliederabend erwählte sich Pavol BRESLIK zunächst den Liederzyklus von Antonin Dvorak „Zypressen“, der aus achtzehn Liedern besteht und die er in der Originalsprache vortrug. Herr Breslik ist allerdings Slovake und beherrscht wohl die tschechische Sprache des Nachbarlandes, deshalb erklang diese Liedfolge auch im Originaltext. Stimmlich bestens disponiert gestaltete er diesen Zyklus mit viel Einsatz im Vortrag. Die deutsche Übersetzung jedes der achtzehn Lieder konnte man im Programmheft mitlesen, genauso wie die Übersetzung der vier Lieder von Franz Liszt nach der Pause (Text Victor Hugo) und der Lieder des wohl slovakischen Komponisten Mikulas Schneider-Trnavsky, in Deutschland wenig bekannt.
Diese Lieder waren dem volkstümlichen Leben in der Slovakei gewidmet, wiederum in der Originalsprache vorgetragen, besonders hier in gesanglicher Steigerung der Schluß mit „Als ich heute gebeichtet habe“ aus dem Zyklus „Slovakische Volkslieder“. Deshalb trug während diesem gesamten Liedervortrag nach der Pause Herr Breslik auch ein volkstümliches besticktes Hemd seiner Heimat. Alles in allem gab sich Herr Breslik alle Mühe, die Lieder dieser seiner östlichen Heimat dem Publikum nahe zu bringen, was man als gut gelungen bezeichnen kann, da Herr Breslik auch an diesem seinem Abend in der Gesamtheit bei bester Stimmdisposition war. So gab es auch noch vier Zugaben, vom Publikum gefordert, die sich meist bei den östlichen Liedkomponisten ansiedelten.
Am Flügel begleitet wurde Herr Breslik von Amir KATZ, der durch seine einfühlsame Liedbegleitung den Tenor bestens gerade für dieses anspruchsvolle Liedprogramm durch den Abend führte.
Das Licht im Prinzregententheater München während des gesamten Abends war zum Lesen der deutschen Texte wenig geeignet. I.St.