Staatstheater am Gärtnerplatz im Prinzregententheater
Und wir tauchten alle ein in diese Traumwelt der Operette, die an diesem Spätnachmittag im Prinzregententheater München als Veranstaltung des Staatstheaters am Gärtnerplatz stattfand, herzerfrischend mit humoristischen Einlagen ausgestattet kamen die einzelnen Arien und Couplets zum Publikum, wobei man das jeweilige Uraufführungsjahr selbst von den Protagonisten in Form von Kalenderblättern auf eine Kalendertafel auf die Bühne bringen ließ.
Diese Protagonisten sind wohl die besten Interpreten für Operette, die man sich derzeit bei dem glücklicherweise wieder Auferstehung feiernden Genre Operette – zumindest am Staatstheater am Gärtnerplatz – wünschen kann. Schon zu Beginn erklang unter der Leitung von Lorenz C. AICHNER, der mit einer gekonnten Stabführung für dieses Genre das ORCHESTER DES STAATSTHEATERS AM GÄRTNERPLATZ durch den Abend führte, die Ouvertüre zur „Schönen Galathée“ von Franz von Suppé, hier war man schon mittendrin im Traumland Operette, wo alle berühmten Operettenkomponisten von Offenbach bis Robert Stolz ihre musikalische Heimat fanden.
Man hörte und sah aus dem Ensemble und Gastsängern des Staatstheaters am Gärtnerplatz in der Reihenfolge des Programmheftes die Damen Csilla CSOVARI, Elvira HASANAGIC, Frances LUCEY, Elaine ORTIZ ARANDES („Al pensar“ aus der Zarzuela „Las hijas del Zebedeo“ von Chapi y Lorente – ein geglückter Vortrag) und Alexandra REINPRECHT, die Herren Christoph FILLER, Martin HAUSBERG , Otto JAUS, Holger OHLMANN und Daniel PROHASKA. Man kann aus dieser Vielzahl der außergewöhnlichen Sängerriege kaum jemand Speziellen hervorheben, da alle Mitwirkenden neben hoher Gesangs- und Darstellungskunst ihre einzelnen Darbietungen zum begeisterten Publikum brachten. Erwähnt sei aber doch neben Elaine Ortiz Arandes Otto Jaus, der von Anfang an humoristisch bühnenpräsent, mit Elvira Hasanagic (mit pianireichem Sopranhöhen) aus „Madame Pompadour“ von Leo Fall „Josef, was bist Du so keusch“ und mit Ralph Benatzkys „Bezaubernden Fräulein“ („Was hast Du schon davon, daß ich Dich liebe“) zu einem weiteren Höhepunkt des Vorabends machte, sowie Alexandra Reinprecht mit „Ich bin verliebt“ aus „Schön ist die Welt“ und zusammen mit Bravour-Tenor Daniel Prohaska die Taumgala als Zugabe mit „Lippen schweigen“, beide in stimmlicher Bestform, zur Freude des Publikums abschloß.
Das ganze Ensemble schickte das Publikum bestgelaunt zusammen mit dem Chor DES STAATSTHEATERS AM GÄRTNERPLATZ, der wieder einmal in Besteinstudierung von Felix MEYBIER auftrat, mit Robert Stolz’ „Jung san ma, fesch san ma“ aus „Frühjahrsparade“ in eine arbeitsreiche Woche.
I.St.