„Le nozze di Figaro“ – 25. Februar 2024

Diese so librettogetreue Inszenierung mit bestdurchdachten Regie-Ideen des Intendanten Josef E. KÖPPLINGER – er verlegte die allseits bekannte Handlung in ein renovierungsbedürftiges Palais des Grafen Almaviva, vor allen in den Bedienstetenräumen (Bühne Johannes LEIACKER), Kostüme der Jetztzeit von ‚Thomas KAISER passend dazu – fand in neuer Besetzung aus dem Ensemble des Staatstheaters am Gärtnerplatz an diesem Abend eine Perfektion der Interpreten, die man sich für dieses so großartige geführte Haus nicht anders denken kann.

Michael BALKE, neu am Haus, führte mit sicherer Hand für die Musik Wolfgang Amadeus Mozarts das ORCHESTER und Sänger des Staatstheaters am Gärtnerplatz durch den Abend.

In der Titelpartie stellte sich der Baßbariton Timos SIRLANTZIS dem Publikum vor, bestens stimmlich disponiert, gestaltete er diese Rolle des schlauen, immer wieder mit neuen Ideen zu seinem Vorteil behafteten Figaro aus, eine schauspielerische Leistung, die Herr Sirlantzis in jeder der ihm anvertrauten Rollen zeigt. Seine Susanna wurde mit einer stimmlich und schauspielerisch bestens disponierten Maria CELENG dargestellt, ihre Stimme wird voller und dramatischer, bald wird sie andere Sopran-Partien singen.

Daniel GUTMANN gab mit viel stimmlichem Einsatz den liebestollen und aggressiven Herrenmenschen Graf Almaviva mit sehr guten ausdrucksstarken Baritontönen, die er besonders in „Gia finta la causa“ perfekt zum Publikum bringen konnte. Jennifer O’LOUGHLIN als Gräfin zeigte wie stets großes sopranistisches Können, und konnte auch wie stets im Spiel überzeugen.

Den Vogel des Abends schoß zusätzlich in ihrer Darstellung des Cherubino Sophie RENNERT ab, stimmlich in ausgezeichneter Abendform. Manchmal hatte man wirklich das Gefühl, ein junger Mann interpretiert diese Rolle. Als ältliches Liebespaar fungierten Anna AGATHANOS als Marcellina und Holger OHLMANN als Don Bartolo, wobei besonders immer wieder das Können von Anna Agathanos in schauspielerischer und sängerischer Hinsicht immer wieder auffällt.

Don Basilio war Caspar RIEGER, dessen gut geschulter Buffo für diese Rolle bestens geeignet ist, Jacob Romero KRESSIN als der Richter Don Curzio fügte sich in die Sängerriege gut ein, ebenso Martin HAUSBERG als Gärtner Antonio. Mina YU als Barbarina aus dem Opernstudio des Staatstheaters am Gärtnerplatz war eine gute Besetzung, besonders erklang die sogenannte „Nadelarie“ im erwarteten sopranistischem Können. Immer wieder ergötzlich anzusehen die beiden Hunde GINGER und GRACE, die als Jagdhunde für den Grafen ausersehen sind und sich brav und folgsam verhielten (reizende Inszenierungsidee des Intendanten).

Eine sehr gute CHORleistung, einstudiert von Dovile SIUPENYTE nebst Choreographie für den spanischen Hochzeitstanz von Karl Alfred SCHREINER. I.St.