Nach einem schlammigen regennassen Weg zum Eingang und Taschenkontrollen kam man endlich erschöpft am Einlaß zur diesjährigen Konzerthalle im BMW Park, der früheren Rudi-Sedlmeier-Halle, an und mußte sich anschließend noch zu den treppenreichen steilen Blöcken begeben, um dann endlich seinen Platz einzunehmen, der wiederum durch die ganze Halle führte.
Gesponsert wurde das Konzert von BMW und HypoVereinsbank, wobei diese jeweils ein Vorstandsmitglied ins Konzert schickten, die dann für die Eröffnung des Abends mit Staatsintendant Dorny mit kleinen Ansprachen sorgten. Staatsintendant Dorny berichtete dann mit Dank an die jeweiligen Vorstandsmitglieder, daß diese Konzerte bei freiem Eintritt für die Besucher zur Vorstellung des Programms der Bayerischen Staatsoper für die jeweilige Spielzeit dienen sollten, hier also 2025/2026, wobei wie bei bereits anderorts Weltstars der Opernbühne auftreten.
Hier war neben dem BAYERISCHEN STAATSORCHESTER, das im übrigen zum Orchester des Jahres gekürt wurde, Ailyn PEREZ und Jonathan TETELMAN auf der Bühne, unterstützt vom BAYERISCHEN OPERNCHOR unter der Einstudierung von Christoph HEIL. Andrea BATTISTONI stand am Pult. Für die Moderation hatte man sich Teresa VOGL geholt, die man meist aus dem österreichischen Fernsehen kennt.
Alles in allem kann man von einem sehr gelungenen Abend mit sehr guten musikalischen und gesanglichen Leistungen sprechen. Besonders beeindruckend waren die Chor- und Orchesterleistungen, hier besonders zu erwähnen die Ouvertüre zu Giuseppe Verdis „La forza del destino“, von Andrea Battistoni hervorragend herausgearbeitet, und bei den Chorleistungen die Introduktion aus „Nabucco“ und der Glockenchor aus Ruggero Leoncavallos „Pagliacci“. Schon durch die hervorragende Akustik dieser Halle konnten wohl diese sehr guten musikalischen Leistungen erbracht werden. Und endlich konnte man am Ende Christoph Heil kennenlernen, der ja schließlich für diese grandiosen Chorleistungen wie stets an der Bayerischen Staatsoper verantwortlich ist.
Etwas merkwürdig ist es, wenn zu Beginn des Konzerts und der Reden das Maskottchen der Basketball-Mannschaft des FC Bayern sich auf der Bühne befindet, was äußerst unpassend zu einem solchen Abend ist.
Nun zu den engagierten Weltstars des Abends. Ailyn Pérez begann den Abend mit dem „Lied an den Mond“ aus „Rusalka“, sehr berührend gesungen. Am Schluß konnte sie noch mit der Arie der Margarethe aus Gounods „Faust“ brillieren, diese Rolle wird sie mit Jonathan Tetelman in dieser Spielzeit interpretieren. Im Duett mit Jonathan Tetelman Mimi/Rudolfo aus „La Bohème“ konnte sie sich wieder mit schön gesungenen Piani und guter Technik vorstellen, wobei sie sich im Laufe des Abends sehr steigerte.
Jonathan Tetelman, der neue Publikumsliebling der Bayerischen Staatsoper, glänzte mit bravouröser Technik und Vortragskunst besonders in der Arie des Faust, die er in der neuen Spielzeit szenisch verkörpern wird, zudem begann er mit seinem jüngsten Erfolg als Turiddu „Viva il vino“ aus „Cavalleria Rusticana“ und schloß – wie könnte es anders sein – bravourös gesungen mit der Arie des Cavaradossi „È lucevan le stelle“.
Alles in allem kann man von einem gelungenen Abend in diesem BMW Pavillon sprechen, welchen man auch zu Hause an seinem Computer in aller Welt genießen konnte. Am Ende mußten 6000 Opernbesucher nach Hause finden, nur Hinweis auf einen Bus und kein Taxi-Hinweis ließ sie wieder durch den Regen wandern, wobei – wie in Kriegszeiten – die Busse überfüllt waren. Hier bedürfte es bei einer solchen Großveranstaltung einer besseren Organisation. I.St.