A star was born – so möchte man diesen Liederabend des jungen aufstrebenen Baritons Konstantin KRIMMEL bezeichnen, der sich am Piano begleitet von Malcolm MARTINEAU mit Liedern von Franz Schubert dem Münchener Opernpublikum vorstellte.
Einfühlsam und mit hoher Musikalität begleitete ihn Malcolm Martineau, der sich offenbar bei Schubert ganz zu Hause fühlte. Aus Franz Schuberts großem Liederreichtum wählte sich Konstantin Krimmel zunächst den „Schwanengesang“ aus, der lange nicht gehört ist, und den er mit perfekter baritonaler Simmdispositon gefühls- und ausdrucksbetont zum Publikum bringen konnte. Aus den sieben Liedern des Inhalts nach Gedichten von Ludwig Rellstab mag aufgrund des perfekten Vortrags auf jedes der Liedtexte nicht weiter eingegangen werden, denn bei jedem derselben spürte man die große Vortragskunst dieses jungen Künstlers. Er besitzt bereits jetzt eine enorme Bühnenpräsenz, gepaart mit großer Gefühlsstärke in der Interpretation all seiner Liedvorträge, mit dem Opernglas betrachtet konnte man seine Augen sehen, selbst diese wirkten bei den Liedvorträgen positiv mit.
Nach der Pause gab es die sechs Lieder nach Gedichten von Gabriel Seidl, und die sechs Lieder nach Gedichten von Heinrich Heine; diese Lieder enthalten allesamt viele dramatische Stellen, die Herr Krimmel mit ungewöhnlicher Betonung in den Texten vortrug, besonders auffällig beeindruckend der Schluß mit dem „Doppelgänger“ und „Der Atlas“. Selbst bei den Zugaben gab es noch einen „kleinen ‚Schwanengesang“, das „Lied an den Mond“ und „Über allen Wipfeln ist Ruh“.
Man freut sich heute schon sehr auf Kommendes, auch in der kommenden Spielzeit im Opernhaus, um diese bereits jetzt schon große Baritonstimme in einer Opernrolle zu erleben, aber hat sie nicht jetzt schon bei diesem Abend für eine große Oper gesorgt? Denn Lieder sind nun mal kleine Opern. I.St.