Unter der einfühlsamen Klavier- Begleitung des erfahrenen Liedbegleiters Helmut DEUTSCH erlebte man ein besonderes Highlight der Münchener Opernfestspiele 2025, nämlich stellte sich hier der große Tenor der Weltopernbühne Piotr BECZALA zum ersten Mal in einem Liederabend vor, der sich außergewöhnlich präsentierte.
Piotr Beczalas Programm war sehr gut ausgewählt, er widmete sich vor allen Dingen Robert Schumann und am Ende auch Edward Grieg, und stellte dem Publikum dazu noch Lieder der polnischen Komponisten Mieczyslaw Karlowicz und Kazimierez Przerwa-Tetmajer nebst Adam Asnyk vor, da er sich als gebürtiger Pole sehr der Musik seiner Heimat annimmt.
Im ersten Teil vor der Pause kam die lang vermißte „Dichterliebe“ von Robert Schumann zum Vortrag, wo Herr Beczala die tragische Liebe eines Dichters anschaulich und mit hervorragender Phrasierung aller Liedteile in einer außergewöhnlichen stimmlichen Abendform vortrug, einfühlsam in jedem Liedteil, voller Dramatik und Einfühlung in die jeweiligen Liedtexte des sechzehnteiligen Liedkomplexe führte uns der Künstler in diese Erzählung ein. Nach frenetischem Beifall des Publikums gab es nach der Pause wiederum Robert Schumann mit sechs Liedern. Ein außergewöhnlicher Liedvortrag zeichnet auch hier wiederum den Künstler aus, ebenso kann auch bei den Liedern von Edward Grieg mit einer außergewöhnlichen sich bis zum Ende steigernden Lied- und Vortragskunst des Künstlers gesprochen werden.
Die polnischen Lieder der oben genannten Komponisten waren in Originalsprache vorgetragen, deren deutsche Übersetzung man im Programmheft fand, und die das anwesende Publikum wiederum zu enormen Beifallskundgebungen hinrissen. Diese oben genannten Liedkomponisten sind ja bei uns wenig bekannt, und man war begeistert, diese einmal in dieser enorm besten Vortragsweise kennen zu lernen. Ein nicht aufhörender Jubel des Publikums am Ende belohnte den Künstler für seinen aussergewöhnichen Liedvortrag, ein unvergeßlicher Abend während der Opernfestspiele.
Wie stets bei Liederabenden gab es auch Zugaben wie ein polnisches Lied und das bekannte Liebeslied von Carl Bohm „Still wie die Nacht und tief wie das Meer“, das Herr Beczala seiner Gattin widmete. Die berühmte „Zueigung“ von Richard Strauss durfte nicht fehlen.
Habe Dank, Piotr Beczala für diesen grandiosen Abend an der Bayerischen Staatsoper. I.St.