„Arabella“ – 18. Januar 2019

Über diese musikalisch so wertvolle Oper von Richard Strauss mit dem so ansprechenden Libretto von Hugo von Hofmannsthal in der Inszenierung von Andreas DRESEN, die durchdacht, wenn auch etwas kahl im Bühnenbild von Mathias FISCHER-DIESKAU, auf die Bühne der Bayerischen Staatsoper kommt, ist schon ausführlich geschrieben worden, so daß heute speziell auf die Rolleninterpreten eingegangen werden sollte.

In der Titelpartie erlebte man wie stets Anja HARTEROS, deren hervorragende Rollenauffassung sehr an die große Lisa della Casa erinnert, und die diese Partie immer wieder stimmlich bestens meistert. Das Elternpaar, die Grafen Waldner mit Gattin Adelaide Kurt RYDL und Doris SOFFEL sind immer ein Gewinn in ihrer Interpretationsauffassung, besonders scheint die Rolle des spielsüchtigen und deshalb verarmten Adeligen der Nachkriegszeit des 1. Weltkrieges Kurt Rydl besonders zu liegen, während Doris Soffel als Adelaide hier immer wieder besonders glänzen kann. Die als Zdenko verkleidete Schwester Zdenka wird immer wieder von Hanna Elisabeth MÜLLER – hier in stimmlicher abendlicher Bestform – auf die Bühne gebracht.

Als Mandryka war wieder Michael VOLLE auf der Bühne, der in seiner Rollenauffassung als der superreiche bäuerlich erscheinende Gutsherr wohl zu den Bestinterpreten in der Darstellung dieser Rolle gehören dürfte, zumal er diese Partie auch stimmlich großartig meistert. Neu auf der Bühne als Matteo war Daniel BEHLE, der in sehr guter tenoraler Abendform den vergeblich in Arabella Verliebten mit psychischen Problemen gut darstellen konnte. Die ebenfalls leer ausgehenden Verehrer Arabellas waren mit Dean POWER, Sean Michael PLUMB und Callum THORPE bestens besetzt. In der Rolle der Fiakermilli kam Sofia FOMINA zum Einsatz, die durch ihre Interpretation all das erbrachte, was zu dieser Figur gehört – Erotik, Temperament und Verführung zum Amusement. Frau Fomina war dazu in bester stimmlicher Abendform.

In den weiteren Partien der Kartenschlägerin von Heike GRÖTZINGER, auf die man sich immer stimmlich verlassen kann, waren noch in den Dienerpartien Niklas MALLMANN, Bastian BEYER und Vedran LOVRIC gut ausgewählt. Constantin TRINKS führte mit sicherer Richard-Strauss-Hand Sänger und BAYERISCHES STAATSORCHESTER durch den Abend, Sören ECKHOFF konnte den CHÒR DER BAYERISCHEN STAATSOPER wieder bestens einstudieren. I.St.