„King Arthur“ – 17. Februar 2019

Immer mehr greift die Ansicht um sich, die Aufführung von Barock-Opern an den jeweiligen Opernhäusern mit Ballett-Einlagen zu inszenieren, so, wie es wohl an den jeweiligen adeligen Höfen vor dreihundert Jahren gewesen sein mag. So kam diese Inszenierungsidee auch am Staatstheater am Gärtnerplatz zum Einsatz, die Torsten FISCHER bestens auf die Bühne brachte mit kahlem Bühnenbild und Kostümen der Jetztzeit von Herbert SCHÄFER und Vasillis TRIANTAFILLOPOULOS. Die ausgezeichnet choreographierten Ballett-Einlagen übernahm Karl Alfred SCHREINER, da ihm gerade bei den Gruppeneinlagen eine sehr gute Kompanie zur Verfügung stand.

Dieses Werk mit der Musik von Henry Purcell ist eine Semi-Oper, es gab derer einige in England (ist wohl Vorläufer der späteren Operette), ist also auch mit Sprechstimmen ausgestattet, so daß die Darsteller der Hauptpartien mit Schauspielern auf die Bühne kam, die von Torsten Fischer und Herbert Schäfer, die die Fassung für das Staatstheater am Gärtnerplatz verfaßt haben nach dem Originallibretto von John Dryden, bestens geführt wurden. Die Handlung ist voll auf Krieg und den dazu gehörigen Kämpfen ausgerichtet zwischen England und Sachsen, der Grund dafür zwei feindliche Könige lieben die gleiche erblindete Frau, die später sehend wird, am Ende aber siegt doch Liebe und Frieden.

Torsten Fischer hat für die Hauptpartien herausragende Schauspieler ausgewählt wie Simon ZIGAH als King Arthur, Markus GERTKEN als feindlicher Sachsenkönig Oswald und vor allen Dingen Judith ROSMAIR als blinde Emmeline. Von den Sängerdarstellern, die teilweise mehrere Rollen auf der Bühne darstellten, waren bei den Damen in sehr guter stimmlicher Abendform Camille SCHNOOR, Sophie MITTERHUBER und in Bestdarstellung Ilia STAPLE ausgewählt. Ann-Katrin NAIDU gesellte sich dazu, während man als Merlin und in drei weiteren eingefügten Partien Timos SIRLANTZIS perfekt in der jeweiligen gesanglichen Interpretation herausragend bei den männlichen Interpreten erleben konnte, die Waldgeister von Alexandros TSILOGIANNIS und vor allen Dingen Juan Carlos FALCÓN und Christoph SEIDL, letztere bestens erwählt und in ihren Soli in bester stimmlicher Abendform, konnten sich bestens präsentieren.

ORCHESTER und das Basso continuo (Cembalo Olga WATTS, Theorbe Axel WOLF und Solo-Violoncello Clemens WEIGEL) nebst musikalischer Leitung von Howard ARMAN nebst Choreinstudierung von Felix MEYBIER verliehen diesem Abend wieder den gewohnten besten Ruf eines qualitätsvollen Opernhauses. I.St.