In der Reihe der Montagsstücke versucht die Bayerische Staatsoper ihr Publikum mit außergewöhnlichen musikalischen Abenden zu trösten, um die Corona-Zeit musikalisch zu überbrücken. Diesen besprochenen montäglichen Abend mit dem Titel „Zueigung“ widmete sie in Lied und Orchesterstücken ganz Richard Strauss mit beeindruckenden Gesangs- und Instrumentalsolisten wie die Sopranistin Diana DAMRAU und den Tenor Klaus-Florian VOGT, die Instrumentalsolisten – allesamt aus den Reihen der ORCHESTERMITGLIEDER DER BAYERISCHEN STAATSOPER, das die sonst szenisch bespielte Bühne der Bayerischen Staatsoper anstelle des Orchestergrabens in Besitz nahm.
Die musikalische Leitung hatte der israelische Dirigent Asher FISCH übernommen, den man sonst nur als Dirigent vieler Opern am Haus kennt, und der eine besondere Einfühlung für die Musik von Richard-Strauss, auch für die Lieduntermalung, bewies. So gelang dieser Abend für die Liebhaber der Musik von Richard-Strauss in jeder Hinsicht. Der Abend begann mit dem Hornkonzert Nr. 1 in Es-Dur, das von Johannes DENGLER bestens solistisch interpretiert wurde, und wurde fortgesetzt in den Orchesterstücken mit dem Interludio aus dem 2. Akt der Neubearbeitung von Mozarts „Idomeneo“, wobei hier wenig von Mozart zu bemerken war, und endete in den Orchesterstücken mit dem Duett-Concertino für Klarinette und Fagott, das von Markus SCHÖN (Klarinette) und Holger SCHINKÖTHE am Fagott in musikalischer Bestinterpretation gespielt wurde. Sind eigentlich die Instrumentalsolisten auch – wenn die Corona-Zeit vorüber ist – an der Bayerischen Staatsoper solistisch weiter zu hören und zu sehen?
Bei den Gesangssolisten, wobei besonders Diana Damrau durch immer wieder veranstaltete Liederabende ihr großes Liedkönnen zeigen kann, und Klaus-Florian Vogt, den man sonst meist nur in seinen großen Wagner- Partien hören kann, fiel die abendliche Bestdisposition beider Künstler auf, besonders die Leistung von Klaus-Florian Vogt im Vortrag aller seiner Liedvorträge, den man sich in dieser Kunstform gerne wieder an einem Abend an der Bayerischen Staatsoper wünschen möchte. Diana Damrau gefiel besonders in ihren Liedvorträgen im 1. Teil, begonnen mit dem „Bächlein“, den sie dann mit drei „Mutterliedern“ fortsetzte, die „Muttertändelei“ und zum Schluß ihre Steigerung im Vortrag mit „Traum durch die Dämmerung“ und „Das Rosenband“.
Bei Klaus-Florian Vogt, dessen hellgefärbte Tenorstimme gerade auch im Lied zu Hause zu sein scheint, fiel besonders die Steigerung bei seinem 1. Auftritt am Ende „Liebeshymnus“ und „Cäcilie“ auf, und passend zum Schluß „Morgen“ (morgen wird die Sonne wieder scheinen – was wir uns alle erhoffen) und dem Titellied „Zueignung“.
Es geht weiterhin allen Internet-Zusehern zu Herzen, daß Künstler solch qualitätvolle Abende gestalten und sich vor leeren Publikumsreihen am Ende verabschieden müssen. I.St.