Unter dem Motto „Vive L’Opera“ präsentierte der Bayerische Rundfunk im Rahmen seiner 3. Reihe „Mittwochs um Halb Acht“ einen Abend der Sonderklasse, nämlich stellte er seinen Artist in Residenz Marina REBEKA dem Publikum in französischen Opern vor.
Marina Rebeka gehört zu den führenden Sopranistinnen ihres Fachs, so daß gerade die Auswahl der bekanntesten weiblichen Opernfiguren dieses Genres ihrer so angenehm weichen und doch dramatischen Stimme besonderen Ausdruck verliehen. So stellte sie sich als bescheiden liebende Micaela vor, brachte eine ausdrucksstarke flatterhafte Manon auf die Bühne, die sie noch als den Propheten Jochanaan begehrende Salome aus „Herodiade“ abrundete und stellte sich dazu noch als trauernde Chimène aus „Le Cid“ vor, deren Charakterisierung ihr in vollendeter gesanglicher Darstellung und Ausdrucksstärke so gelang, wie sie der Komponist Jules Massenet sich dies in seinen drei Opern wohl vorgestellt hat.
Zum Abschluß ihres Arienabends kam noch Szene und Arie der Juliette aus „Roméo et Juliette“ (Charles Gounod) zum Vortrag, wo sie die Liebe dieses jungen verliebten Mädchens bestens zum Publikum bringen konnte. Somit zeichnete Frau Rebeka alle Charaktere dieser Opernfiguren mit bestem Vortrag aus, zumal sie auch noch einen Dirigenten auf ihrer Seite hatte, der voll auf ihren Vortrag einging und dazu noch das MÜNCHNER RUNDFUNKORCHESTER gekonnt durch den Abend führte, nämlich Michael BALKE, dem eine besonders eindrucksvolle Einleitung mit der Ouvertüre zu „Raymond ou Le secret de la reine“ von Ambroise Thomas gelang.
Als Zugabe brachte Frau Rebeka zur Freude des Publikums noch die Juwelenarie zu Gehör. Gelungen moderiert wurde der Abend von Annekatrin HENSCHEL.
Ein besonderer Abend mit einer Ausnahmekünstlerin. I.St.