Alljährlich stellen sich die Mitglieder des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper im Rahmen eines abendlichen Festspielkonzertes vor, die im Großen und Ganzen alle in teils kleineren, teils größeren Rollen bereits auf der Bühne der Bayerischen Staatsoper ihr Können zeigen, allesamt bereits perfekt ausgebildete Sänger, die sich im Opernstudio noch den letzten Schliff für eine spätere Karriere holen. Zwei Jahre dauert diese Mitgliedschaft, die vorher durch Vorsingen begründet werden muß.
So trat Eliza BOOM mit perfektem Sopran in „La clemenza di Tito“ und mit „Klänge der Heimat“ aus der „Fledermaus“ auf, ebenso die Sopranistin Sarah GILFORD vor allem mit der ausdrucksstark gesungenen „Juwelenarie“ der Margarete aus „Faust“. Die Mezzosopranistin Daria PROSZEK glänzte schon zu Beginn mit „Parto, parto“ aus „La Clemenza di Tito“, während wieder in bester Koloraturabendform Juliana ZARA besonders in „Don Pasquale“ und der „Fledermaus“ ihre beste Schulung zeigen konnte, Yajie ZHANG fügte sich bestens in den Reigen der Mezzosopranistinnen mit kleineren Gesangspartien ein.
Auch die Herren sind sehr positiv zu erwähnen, so gefiel besonders James LEY mit der Arie des Tito „So all’impero“ aus „La clemenza di Tito“ und Andrew HAMILTON mit der Arie des Valentin aus „Faust“, beide in einer exzellenten Stimmverfassung. Andres AGUDELO tat in der großen Arie des Faust sein Bestes, ebenso George VIRBAN im „Don Pasquale“-Ausschnitt in bestem tenoralen Vortrag, wobei dazu noch Theodore PLATT baritonal in bester Abenddisposition sein Können bewies. Christian VALLE als Don Pasquale zeigte hier sein bassistisches Können, leider trat er nur in dieser einen Arie solistisch auf. Besonders gefiel hier wieder Juliane Zara gerade im Duett mit Theodore Platt.
Hier muß erwähnt werden, daß man sich überhaupt schwer tut, jeden einzelnen der sehr guten Sänger zu beurteilen, allen diesen hervorragenden Könnern kann man nur einen schnellen Karriereweg voraussagen, was wohl in der heutigen Zeit ein schwieriges Unterfangen bedeutet, aber viele aus diesem Abendensemble haben ja doch die Möglichkeit, an der Bayerischen Staatsoper für die ein oder andere Rolle eingesetzt zu werden und danach zu bleiben.
Aus Ausschnitten aus der „Fledermaus“ mit gefüllten Champagnergläsern in den Händen verabschiedeten sich die jungen Künstler von ihrem interessierten und begeisterten Publikum.
Am Flügel begleiteten abwechselnd zwei einfühlsame Pianisten Ewa DANILEWSKA und Michael PANDYA. Vor allen Dingen ist die szenische Einrichtung von Bettina GÖSCHL noch zu erwähnen, die gekonnt dafür sorgte, daß man alle gesanglichen Geschehnisse eindrucksvoll auf sich wirken lassen konnte. I.St.