„Die Liebe der Danae“ – 7. Februar 2025

Dieses so selten aufgeführte Werk von Richard Strauss fand endlich wieder eine Heimat an der Bayerischen Staatsoper. Es war das letzte Werk von Richard Strauss, das erst im Jahre 1952 seine Uraufführung bei den Salzburger Festspielen fand, da Richard Strauss sich einstmals mit dem „Capriccio“ befaßte und dieses Werk erst später wieder – vor dem Ende des 2.Weltkriegs – in seine Hände nahm.

Er hat ja nun leider diese Uraufführung nicht mehr erlebt. Dieses Werk ist musikalisch äußerst wertvoll, fast hörte man eine Annäherung zu Richard Wagner heraus. Die Handlung spielt in der Antike. Die Entwürfe zum Libretto hatte noch zu Lebzeiten Hugo von Hofmannsthal inne, das vollendete Libretto verfaßte allerdings Joseph Gregor.

Der Regisseur Claus GUTH befaßte sich hier aber eingehend mit der Jetztzeit, legte die komplette Handlung der Oper nach New York (hervorragendes Bühnenbild generell von Michael LEVINE nebst den passenden Kostümen von Ursula KUCHMA) und zeichnete die Figuren der römischen Mythologie wo sich das eigentliche Bühnengeschehen abspielt, in einzigartiger Form.

So trat der verschuldete und Geld und Gold suchende Pollux als Donald Trump auf (eine herrliche Studie von Vincent WOLFSTEINER) und ließ am Ende des langen Stücks sogar den Komponisten mitwirken, indem er ihn per Video das Kriegsende mit Zerstörung seines so geschätzten Münchens erleben ließ. Somit konnte das Publikum auch noch den Komponisten wenigstens per Video kennenlernen. Eine ausgezeichnete Hommage an den Komponisten. Somit konnte sich das Publikum sehr gut in die Handlung einfühlen.

Sehr gut gelungen sind auch die Verwandlungsszenen von Jupiter-Midas, alles in Gold gehalten, da sich der liebeshungrige Jupiter (gesanglich und darstellerisch in perfekter Gesangstechnik Christopher MALTMAN) an den verarmten Eselstreiber Midas machte, der seinerseits Danae als in Gold verkleideter Jupiter Danae erobern sollte. Leider ging Jupiter leer aus, da am Ende Danae doch den armen Eseltreiber und ein Leben in Armut vorzog. Als Midas trat Andreas SCHAGER auf, dessen anfängliche technische Schwierigkeiten kaum zu übersehen waren, der sich aber infolge frei singen konnte.

Die übrigen Protagonisten, männlich und weiblich, waren mit hervorragenden Sängern besetzt, so in der Reihenfolge des Programmzettels Erika BAIKOFF als Xanthe, Sarah DUFRESNE als Semele, Evgeniya SOTNIKOVA als Europa, Emily SIERRA als Alkmene, Avery AMEREAU als Leda sowie bei den Herren Paul KAUFMANN, Kevin CONNERS, Bàlint SZABÒ und Martin SNELL in den Rollen der vier Könige. Vier Wächter und eine Stimme (, namentlich im informativen Programmzettel erwähnt, waren rollengerecht auf der Bühne.

Aus dieser Reihe der umfangreichen Sängerriege sei nun Manuela UHL in der Titelpartie erwähnt, die in kürzester Zeit diese schwierige Sopranpartie übernommen hat und in bester stimmlicher Form, auch darstellerisch, perfekt auf die Bühne brachte.

Unterstützt auch durch die hervorragende Orchesterleitung von Sebastian WEIGLE, der sein musikalisches Leben offenbar voll den Kompositionen von Richard Strauss gewidmet hat, denn so perfekt die Gedanken des Komponisten wiederzugeben, ist nur einem Könner wie ihm anzuvertrauen. In dieser Oper ist auch die CHORinterpretation wichtig, die wieder einmal von Christoph HEIL sehr gut einstudiert zum Publikum kam.

Alles in allem ist von einer sehr guten Aufführung dieser uns leider so lange vorenthaltenen Oper von Richard Strauss zu sprechen, aber ob sich dieses Werk weiterhin an der Bayerischen Staatsoper halten kann, muß man dem Publikum überlassen. I.St.