„La Traviata“ – 5. Oktober 2018

Über die Inszenierung von Günter KRÄMER, die schon jahrelang auf dem Programm der Bayerischen Staatsoper steht, ist schon immer wieder geschrieben worden, ist sie doch im Gegensatz zu manch anderer danach eine der gut sehbarsten und lehnt doch an das Traditionelle an. Es mag deshalb nur auf das Musikalische heute eingegangen werden, das in äusserster Perfektion auf die Bühne kam.

Dazu hatte das besonders einfühlsame Dirigat von Keri-Lynn WILSON für Verdis einzigartigem Bühnenwerk einen erheblichen Anteil, die das BAYERISCHE STAATSORCHESTER zu einer perfekten Interpretation bringen konnte.

In der Rolle der Violetta Valéry erklang zum ersten Mal an der Bayerischen Staatsoper die Stimme von Kristina MKHITARYAN, die mit fülligen perfekt gesungenen Koloraturen und eindrucksvoller Darstellung ihrer Partie wohl nicht zum letzten Mal auf dieser Bühne stehen dürfte. Ihr zur Seite Pavol BRESLIK als Alfredo, der seine Partie routiniert und in bester Abendform auf die Bühne brachte.

Eine besonders starke baritonale Leistung erbrachte George PETEAN als Giorgio Germont, der den autoritären Vatertyp des vorigen Jahrhunderts besonders in den beiden Arien im 2. Akt und doch gefühlvoll im Duett mit Violetta hier sehr gut ausleben konnte. In den weiteren Partien setzte die Bayerische Staatsoper Mitglieder des Ensembles ein, so Allrounder Christian RIEGER als Baron Douphol und Rachel WILSON als Flora Bervoix sowie Neumitglied Galeano SALAS als Vicomte Gaston, womit die Bayerische Staatsoper immer wieder beweist, daß in ihrem Ensemble großartige Könner immer wieder in verschiedenen Aufführungen eingesetzt werden können.

Der Rest der Kleinpartien setzte sich hauptsächlich aus Mitgliedern des Opernstudios zusammen, die ebenfalls ihre Sache sehr gut machten und sich bestens in die Gilde der Erfahrenen einreihen. Die Choreinstudierung lag in den bewährten Händen von Sören ECKHOFF, der den CHOR DER BAYERISCHEN STAATSOPER immer wieder im 3. Bild zu einer Bestleistung bringt. Ein Zauberkünstler zeigt hier immer wieder sein Können, es wäre interessant, mal seinen Namen zu erfahren.

Eine musikalisch hochwärtige Aufführung an der Bayerischen Staatsoper. I.St.