„Der Rosenkavalier“ – 5. März 2014

Es war der Abend des Kirill PETRENKO. Sein Dirigatstil ist beeindruckend, er vermag aus einem Orchester gefühlvoll und weich alles herauszuholen, man hört sogar alle Instrumente solistisch heraus, was gerade bei Richard Strauss wichtig erscheint. Auch seine Sängerführung könnte nicht eindrucksvoller sein, da er die Stimmen durch einen Abend trägt. Somit trugeneine führende Hand und das BAYERISCHE STAATSORCHESTER zu einem gelungenen „Rosenkavalier“–Abend bei, zumal die seit Jahren auf dem Spielplan stehende Inszenierung von Otto SCHENK mit einem bezaubernden Bühnenbild und ebensolchen zeitgerechten Kostümen von Jürgen ROSE gerade zu Beginn des 2. Aufzugs das Publikum immer wieder zu Beifallsstürmen hinreißt. Traditionelle Inszenierungen in dieser Form zu sehen bilden den Ausgleich für die immer wieder dem Publikum servierten, manchmal auch nicht librettogerecht auf die Bühne gebrachten „Neuwerke“.

Unter den Hauptprotagonisten sah und hörte man viele neue Gesichter, so als Feldmarschallin Soile ISOKOSKI, die ihren Sopran gegen Ende des 1. Akts steigern konnte („Da geht er hin“), und ihre Partie gerade im 3. Aufzug beim berühmten Terzett gewohnt gut vorstellen konnte. Alice COOTE als Octavian kam mit manchmal zu schrillen Mezzohöhen beim Publikum gewohnt gut an, leider entsprach sie optisch nicht ganz den Vorstellungen eines jungen in die Welt der Erotik eingeführten Adeligen der Zeit Maria Theresias. Ihr zur Seite als Sophie hat man Mojca ERDMANN gestellt, die diese Partie schon auf vielen Opernbühnen interpretiert hat, eine flexible lyrische Stimme mit ausgefeilten Piani-Höhen, wiederum zu bemerken beim Terzett am Ende des 3. Aufzugs.

Den Vogel der Hauptprotagonisten schoß wiederum Peter ROSE als Ochs auf Lerchenau ab, seinen hellen Baß mit ausgeprägter Tiefe setzte er partiturgerecht ein und unterstrich seine Abendleistung noch mit ausgefeilten humoristischen darstellerischen Einlagen. Martin GANTNER als Faninal machte seine Sache ausreichend gut, ebenso Ingrid KAISERFELD als Leitmetzerin sowie Ulrich REß und Heike GRÖTZINGER als das Intrigantenpaar Valzacchi und Annina. Aus der Riege der Vielzahl von Kleinrollen wären besonders herauszunehmen Christoph STEPHINGER als Polizeikommissar und Kevin CONNERS in den beiden Kurzpartien des Haushofmeisters bei Faninal und des Wirts, zwei bewährte Sänger, die immer zum guten Gelingen einer Aufführung an der Bayerischen Staatsoper beitragen, ebenso der CHOR DER BAYERISCHEN STAATSOPER in der Einstudierung von Sören ECKHOFF nebst KINDERSTATISTERIE.
I.St.