Im Großen Saal der Musikhalle wurde Verdis Totenmesse passend zum Totensonntag aufgeführt. Man begegnet dem Stück in Norddeutschland seltener als man es sich wünscht.
Matthias JANZ am Pult des SØNDERJULLANDS SYMFONIORKESTER begann zunächst mit einem Klang, den man als zurückhaltend nordisch-protestantisch bezeichnen könnte, was anfänglich ungewohnt klang, dann jedoch immense Steigerungen ab dem „Dies irae“ zuließ. Je weiter das Stück fortschritt, desto zupackender und ergreifender wurde das Dirigat.
Dovlet NURGELDIYEV bewies seine besondere Klasse mit einem inbrünstig gesungenen „Ingemisco“, welches das Publikum ob des kostbaren Klangs den Atem anhalten ließ. Susanne BERNHARD (Sopran) und Marion ECKSTEIN (Alt) sangen ihre Partien ebenfalls auf hohem Niveau und waren insbesondere gemeinsam so engagiert, daß man sich auch eine Aida/Amneris-Szene in dieser Besetzung hätte vorstellen können. Raimond NOLTE ergänzte einspringend in der Baßpartie.
Der SYMPHONISCHER CHOR HAMBURG und der FLENSBURGER BACH-CHOR klangen stimmstark und so homogen, als handele es sich um einen Chor.
Lautstarker, anhaltender Applaus in der sehr gut besuchten Musikhalle. Verdis Requiem sorgt ganz offensichtlich für ein volles Haus, so daß man durchaus es häufiger spielen könnte als nur alle paar Jahre ein Mal. MK