Quasi zu Beginn der Münchener Opernfestspiele 2024 fand Richard Strauss wieder einmal einen Platz im Programm der Bayerischen Staatsoper, nämlich mit seiner Tragödie in einem Aufzug – komponiert 1909 – mit dem Libretto von Hugo von Hofmannthal, das sich nach den Ereignissen im antiken Griechenland – wie bekannt – richtete.
Von Anfang an, unter der hervorragenden Stabführung von GMD Vladimir JUROWSKI, dem an diesem Abend eine besondere Einfühlung in die Komposition zusammen mit dem BAYERISCHEN STAATSORCHESTER gelang, war man schon musikalisch auf die kommende tragische Handlung vorbereitet, wobei sich auch der musikalische Anfang am Schluß wiederholte, als sich Elektra gerächt durch die ersehnten Rachemorde an Mutter und deren Ehemann durch ihren Bruder Orest selbst richtete.
In der Titelpartie erlebte man Elena PANKRATOVA in dieser schweren Partie, ausgefeilt mit einer ungewöhnlichen Technik in ihrer stimmlichen Rolleninterpretation und mit einem ebenso ungewöhnlich ausgeprägtem großartigem Darstellungsvermögen vermochte sie das Publikum zu begeistern. Hier war eine Ausnahmekünstlerin auf der Bühne, warum so selten an der Bayerischen Staatsoper?
Als die trotz aller begangenen Morde unglückliche Klytämnestra war Violeta URMANA in stimmlicher bester Abendform auf der Bühne, während Vida MIKNEVIČIÛTÈ als Chrysothemis eine Bestbesetzung dieser Partie darstellte, diese Stimme ist mit einer sehr guten Technik ausgestattet und fand großen Anklang beim Publikum. Aegisth war John DASZAK in guter Abendform, während Kandy SZEMENÉDY als Orest eine gute stimmliche Wahl bekundete.
Die übrigen Sängerdarsteller infolge des Programmheftes waren für ihre Rollen sehr gut ausgewählt, so Balint SZABO als Pfleger des Orest, Natalie LEWIS als Vertraute, Seonwoo LEE als Schleppträgerin, Kevin CONNERS und Martin SNELL als junger und alter Diener, Katja PIEWEK als Aufseherin sowie die Mägde Noa BEINART, Yaje ZHANG, Emily SIERRA, Erika BALKOFF und Ewgeniya SOTNIKOVA. Auch die CHOReinstudierung von Christoph HEIL muß Erwähnung finden.
Es war der Abend von Elena Pankratova, einer Ausnahmekünstlerin, wie man sie selten auf den Bühnen der Welt findet. I.St