Josef E. KÖPPLINGER, also der Intendant persönlich, brachte diese so ansprechende berühmte und letzte Oper von Wolfgang Amadeus Mozart, mit dem Libretto von Emanuel Schikaneder auf die Bühne seines Hauses, wie er das auch schon an der Semperoper tat, und hielt sich im Prinzip gut an die vom Librettisten erdachte Handlung, die durch das gut entworfene Bühnenbild von Momme HINRICHS eine Zeitwanderung von Mond (Heimat der Königin der Nacht) bis hin zum Siebenfachen Sonnenkreis in die Welt des Sarastro führte.
Da Wolfgang Amadeus Mozart bekanntermaßen der Freimaurergilde angehörte, kam hierdurch der Handlungssinn der Oper voll zum Publikum , noch dazu obwohl in der Jetzzeit spielend waren hier die gut entworfenen Kostüme von Alfred MAYERHOFER äußerst passend. Was immer sehr viel Begeisterung gerade beim kindlichen Publikum entfacht, daß hier eine bewegliche Schlange im 1. Akt auf der Bühne war, und auch ein imaginäres Raumfahrzeug Papageno und Knaben durch das Stück begleitete, sehr zur Belustigung des Publikums, dies herausgegriffen aus so vielen guten Regie-Ideen des Regisseurs.
In der Reihenfolge des Programmzettels war als Sarastro René PAPE auf der Bühne, lang vermißt in München, der routiniert und gewohnt diese Rolle bestens beherrscht wiedergab, eben ein bassistischer Weltstar der Opernbühne, man würde ihn gerne wieder öfter in München begrüßen wollen. Als Prinz Tamino war Lucian KRASNEC zu hören und zu sehen, den man aber lieber in seinen Paraderollen der italienischen und französischen Oper hören würde. Den Sprecher verkörperte in ausgezeichneter Stimmverfassung und Darstellungsvermögen Alexander GRASSAUER, dem man weiterhin eine große auch internationale Karriere wünschen möge.
In weiterer Folge des Programmzettels sollen Alexandros TSILOGIANNIS und Levente PÁLL als erster und zweiter Geharnischter positiv erwähnt werden. Alina WUNDERLIN als Königin der Nacht war eine gute Besetzung dieser Partie, sie konnte sich bis zu ihrer letzten Arie bestens zur Freude des Publikums steigern. Als Pamina war Sophie MITTERHUBER auf der Bühne, reizend und innig und in bester Stimmverfassung stellte sie ihre Partie dar. Die drei Damen der Königin der Nacht waren mit Cornelia HORAK, Sophie RENNERT und Anna AGATHONOS sehr gut ausgewählt und konnten eine beste Stimmposition zeigen.
Eduard WILDNER als Priester fügte sich gut ein, während, wie nicht anders zu erwarten, Daniel GUTMANN als Papageno eine Bestbesetzung dieser Rolle darstellte, humoristisch und in gefärbter glänzender Stimmposition konnter er sich an diesem Abend sich bestens den Publikum präsentieren, ihm zur Seite Julia STURZLBAUM als Papagena, beide harmonierten rollengerecht und stimmlich. Hier sei noch anzumerken, daß der Regisseur die noch ungeborenen Kinder der beiden während ihres bekannten Duetts in Eiform durch kleine Kinder darstellen ließ, sehr zum Amusement des Publikums, wiederum ein amüsante Regie-Idee.
Monostatos, hier nicht als Schwarzer, wurde von Juan Carlos FALCON ausreichend interpretiert. Die drei Knaben wurden von Shane WAKEFIELD, Raphael PALLAWIKS und Christian SONNEMANN in stimmlicher kindlicher Bestform dargeboten, sowie die Darsteller der Schatten, Tiere und Sklaven sich gut einstudiert in das Ensemble der Sängerriege einfügen konnten. CHOR und EXTRACHOR DES STAATSTHEATERS AM GÄRTNERPLATZ unter der bewährten Einstudierung von Pietro NUMICO sowie die Kinderchoreinstudierung von Verena SARRÉ fügten sich bestens in das musikalische Handlungsgeschehen ein.
Die musikalische Leitung des Abends lag in den Händen von Rubén DUBROWSKY, dem neuen Chefdirigenten des Hauses, der das ORCHESTER DES STAATSTHEATERS AM GÄRTNERPLATZ gekonnt für die Musik Mozarts durch den Abend führte.
Zur ganzen Inszenierung wäre noch anzumerken, daß die Figur des Tamino als Kind (die stumme Rolle wurde von Demian EROFEEV talentiert dargestellt) etwas unverständlich herüber kam, sollte diese im Libretto nicht vorkommende Figur die immerwährende Kindheit des Prinzen darstellen? Manche hielten ihn auch als Bruder des Prinzen, das, wenn man auf das Taxi wartend sich mit Wartenden unterhält. Und dazu ist noch anzumerken, daß sich Flöte und Glockenspiel sehr dem Weltraum anglichen, da ein Leuchtschwert als Flöte und ein Leuchtkästchen als Glockenspiel dort beheimatet sind und in der Inszenierung verwendet wurden. Aber Mozarts Musik ist irdisch und vermag immer noch die Herzen des Publikums zu erobern. ISt.