Im Rahmen der montäglichen virtuell dem Publikum gebotenen kostenlosen Montagsstücke konnte die Bayerische Staatsoper ein selten gespieltes kleines Opernwerk eines Komponisten der Spätromantik, nämlich Ermanno Wolf-Ferrari anbieten, dessen Uraufführung ohnehin in München am 4. Dezember 1909 stattfand. Der Komponist schuf hier ein musikalisch hochkarätiges kleines Opernwerk mit fast lieblicher und doch mit vielen dramatischen Stellen beinhaltender Musik, vor allen Dingen arbeitete er für die Sänger gerade bei den dramatischen Stellen sehr viel gesangliche Spitzfindigkeiten hinein, wo sich Sopran und Bariton voll ausleben konnten.
Besonders bei den Eifersuchtsszenen des Grafen Gil, der im übrigen von Michael NAGY in stimmlicher baritonaler Bestverfassung und darstellerisch beeindruckend verkörpert wurde, hörte man eine perfekte Komposition, vom Komponisten selbst als Intermezzo bezeichnet, da das Werk ohne Pause auch nur eine Stunde dauert.
Diese opera buffa mit dem Libretto von Enrico Golisciani beinhaltet als Geheimnis eine geheim rauchende Ehefrau Susanna, in gesanglicher und darstellerischer Perfektion von Selene ZANETTI dargestellt, die sich immer wieder vor ihrem Gatten rauchend versteckte, den sie dadurch zu einer unbegründeten intensiven Eifersucht trieb.
Der stumme Diener, hier verkörpert durch Heiko PINKOWSKY, sollte wohl als Bewacher der Ehefrau dienen. Am Ende löst sich alles in Wohlgefallen auf, es rauchen alle, sogar der stumme Diener.
In Szene gesetzt in Verwendung von virtueller Einspielung der häuslichen Verhältnisse des Ehepaars wurde das kleine Opernwerk von Axel RANISCH, dem diese Verbindung zwischen Bühne der Bayrischen Staatsoper und Filmregie sehr gut gelang.
Solch kleine Opernwerke können jetzt durch die Pandemie-Zeit sehr gut für solche virtuellen Aufführungen
verwendet werden. I.St.