Der Osterhase der Bayerischen Staatsoper brachte den künftigen Opernbesuchern ein besonderes Osterei, nämlich entführte er sie, und dazu gehören auch die gespannt mit ihnen am Bildschirm sitzenden Erwachsenen, in den Tierpark Hellabrunn, der ja auch wegen der Pandemie unverständlicherweise für Besucher geschlossen gehalten werden muß. Deshalb war diese Idee besonders geglückt, Kindern und Erwachsenen dorthin einen Osterbesuch wenigstens virtuell gestatten zu können, und diesen Besuch mit Kinderliedern und dazu passenden Gedichten von Johann von Goethe, Christian Morgenstern, Joachim Ringelnatz und anderen zu untermalen.
Eine großartige Idee generell, vor allen Dingen, wenn die Regie von George ROSENAU so passend zu den jeweiligen Tiergehegen mit den Gesangseinlagen der gängigen Kinder- und Volkslieder erfolgte.
Der Spaziergang begann allerdings auf der Bühne der Bayerischen Staatsoper, als alle auserwählten Solisten wie Mirjam MESAK, Yayile ZHANG, Milan SILJANOV und Michael NAGY, der auch für den Vortrag der ausgewählten Gedichte ausersehen war, mit Wolfgang Amadeus Mozarts Ausschnitt aus dem 1. Akt der „Zauberflöte“ eine Schlange suchten, diese aber selbstverständlich nicht fanden, um weitere Tiere dann im Tierpark Hellabrunn zu suchen und zu finden. Dort kamen dann die schönsten Kinderlieder zum Vortrag, von denen wir Erwachsenen gar nicht wußten bis dato, daß die Texte von bedeutenden deutschen Dichtern wie Hoffmann von Fallersleben, Gottfried Herder u. a. stammen.
Begleitet wurden in der Bayerischen Staatsoper die Künstler von Alessandro STEFANELLI am Piano und beim Spaziergang in Hellabrunn von Daniela HUBER am Akkordeon. Da alle Gesangskünstler Publikumslieblinge der Bayerischen Staatsoper sind und teilweise dem Ensemble dort angehören, konnten sie diesen österlichen Spaziergang mit ihrem großartigen Können nicht nur gesanglich bestens gestalten, wobei Michael Nagy sehr anschaulich die Gedichte als verbindenden Text kindgerecht vortrug.
Dieser Osterspaziergang dauerte ca. 25 Minuten, so daß es den Kindern nicht langweilig werden konnte. Eine ausgefallene und beste Idee, das künftige Opernpublikum bei Laune und Lust zu halten. So wäre es auch ein Vorschlag, unsere wundervolle „Zauberflöten“-Inszenierung in dieser hoffentlich bald zu Ende gehenden Corona-Zeit noch für das breite Kinderpublikum virtuell zu streamen. I.St.