Unter dem Motto „Zu zweit“ stellten sich die Künstler des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper mit Duetten aus altbewährten Opern vor, sogar die sie begleitenden Pianisten Ewa DANILEWSKA und Alessandro STEFANELLI wechselten sich in der Sängerbegleitung ab. Beide bewiesen eine hohe Musikalität. Dieser Abend enthielt viele Gesangshöhepunkte, da sich die Sänger die bekanntesten und musikalisch wohl schönsten Duette der gängigen Opern aussuchten. Es muß auch gleich zu Beginn der Rezension vermerkt werden, daß alle Stimmen des Opernstudios eine Perfektion im Vortrag und in stimmlichem Können aufweisen, eine bereits vollendete Bühnenreife haben, da sie sich diese nicht nur bereits in kleinen Rollen im großen Haus eingesetzt zu ihrer weiteren Vervollkommnung erwerben können bzw. konnten. Es gelingt ja leider nicht vielen, nach Beendigung der Tätigkeit im Opernstudio von der Bayerischen Staatsoper ins Ensemble berufen zu werden. Unterstützt wurde der Vortrag aller durch Bettina GÖSCHL, die die szenische Einrichtung übernommen hatte.
Begonnen wurde der Abend mit Mozarts „Don Giovanni“ – Duett Zerlina/Leporello – wo Anna EL-KASHEM mit Markus SUIHKONEN auftrat, wobei allerdings im 1. Teil des Abends das Duett Poppea/Nerone aus Monteverdis „L’incoronazione di Poppea“, von Anna El-Kashem und Noa BEINART vorgetragen, zum Höhepunkt wurde, ebenfalls ein weiterer Höhepunkt Mirjam MESAK mit Freddie De TOMMASO das Duett Roméo et Juliette aus Charles Gounod gleichnamiger Oper.
Mit den Duetten aus Ruggero Leoncavallos „I Pagliacci“ Nedda/Silvio und dem immer wieder gern gehörten Duett aus Georges Bizet „Les pècheurs de perles“ schossen Anaïs MEJÍAS mit Boris PRÝGL und Long LONG ebenfalls mit Boris Prýgl den Vogel ab, letzterer sprang für einen erkrankten Kollegen bei diesem Duett ein. Den chinesischen Tenor Long Long wünscht man sich gerne in größeren Partien an unserem Haus.
Nach der Pause setzte man mit Verdis „Don Carlo“ fort, Oleg DAVYDOV und Markus Suihkonen waren Philip und Großinquisitor, und veranlaßten das Publikum zu einem frenetischen Applaus, ebenfalls konnten sich dem Anaïs Mejías mit Freddie De Tommaso mit Verdis Duett aus „Simone Boccanegra“ „Tu qui? – Amelia“ anschließen. Zum absoluten Höhepunkt allerdings wurden Noa Beinart und Boris Prýgl mit ihrem Vortrag aus Camille Saint-Saëns‘ „Samson et Dalila“.
Ebenfalls zu erwähnen wäre noch der Tenor Caspar SINGH, der im 1. Teil mit Anna El-Kashem aus Händels „L´Allegro“ und nach der Pause sich in Otto Nicolais „Die lustigen Weiber von Windsor“ mit Mirjam Mesak präsentierte. Den Schluß des Abends bildete Manuel Fernandez Caballero „El dúo de la Africana“, eine Zarzuela gesungen im Duett von Anaïs Mejías und Long Long, aus diesem Werk war wohl auch die Zugabe aller Künstler nach frenetischem Dankesapplaus für diesen geglückten Opernabend. I.St.