Im vollen Wernicke-Saal in den Räumen der Bayerischen Staatsoper gab es ein Liederabend-Highlight, nämlich stellte sich der Baßbariton Milan SILJANOV, der Gewinner des 2. Preises des diesjährigen ARD-Wettbewerbs und des Publikumspreises dem Publikum mit einem für seine Stimme bestens ausgewähltem deutschem Liedprogramm vor.
Herrn Siljanovs Liedvortrag entsprach bei jedem seiner Vorträge einer abgeschlossenen Opernhandlung, so dramatisch und gefühlvoll trug er die einzelnen Liedkompositionen vor, stimmlich bestens disponiert. Viele der vorgetragenen Lieder waren dem Publikum wenig bekannt, die Liedtexte stammten aber von bedeutenden deutschen Dichtern wie z. B. Friedrich Schiller, Heinrich Heine, Eduard Mörike, Adalbert von Chamiso. Er begann mit Franz Schubert, in dieser Dreier-Liedfolge ragte besonders im dramatischen Vortrag die „Gruppe aus dem Tartarus“ heraus, weiter ging es dann mit den „Vier ernsten Gesängen“ von Johannes Brahms, wobei besonders ausdrucksbetont „O Tod wie bitter bist Du“ erklang.
Weiter gab es eine Liedfolge von Robert Schumann, zunächst „Aus Romanzen und Balladen op. 64“, dann besonders humorvoll vorgetragen „Aus Lieder für die Jugend op. 79“ „Der Sandmann“ und höchst eindrucksvoll und dramatisch „Aus drei Gesängen“ „Die Löwenbraut“. Ein humorvoller Gestaltungsvortrag scheint Herrn Siljanov besonders zu glücken, was er bei den drei Liedern von Hugo Wolf „Bei einer Trauung“ unter Beweis stellen konnte.
Am Klavier wurde er von seiner Gattin Nino CHOKHONELIDZE begleitet, die hier bei den dramatischen Liedvorträgen sich besonders auszeichnen konnte, beide Künstler sind aufeinander abgestimmt, und man merkt, daß sie oft zusammen bei Liederabenden musizieren.
Nicht umsonst war der Künstler bei den Gewinnern des ARD-Wettbewerbs, und man kann der Bayerischen Staatsoper nur gratulieren, einen solchen Sänger im Ensemble zu haben. I.St.