Die Betitelung dieses außergewöhnlichen Abends trifft voll zu, denn die Künstler des Abends, allen voran die Starsopranistin des Theaters Jennifer O`LOUGHLIN sang in Begleitung zweier hervorragender Pianisten des Theaters Ekaterina TARNOPOLSKAJA und Oleg PTASHIKOV zunächst Lieder von amerikanischen Komponisten, darunter Samuel Barber und Leonard Bernstein, Werke, die man hierzulande kaum kennt und die in vollendeter Stimm- und Vortragskunst erklangen. Sie wählte hierzu Lieder mit Texten aus, die das Publikum in die Welt der Illusionen und Träume versetzten konnten, sie sang sie allerdings in der Originalsprache, konnte aber durch ihren gekonnten und ausdrucksbetonten Liedvortrag das Publikum in die erwähnte Traumwelt entführen.
Frau O’Loughlin stellte uns zu Beginn eine Arie aus der uns kaum bekannten Oper „The Ballad of Baby Doe“ von Douglas Moore vor, wobei sie auf die kommenden Liedwerke bestens einstimmen konnte. In der Liedfolge brachte sie auch sehr humoristisch im Vortrag „Jupiter has seven Moons“ von Leonard Bernstein zu Gehör. Den 2. Teil des Liedteils vor der Pause widmete sie Sergej Rachmaninow mit vier Liedvorträgen, wobei sie beeindruckend in stimmlicher Bestform die „Vokalise“ vortrug, die gesanglich viele stimmliche Rafinessen enthält. Begleitet wurde die Künstlerin hier von Ekaterina Tarnopolskaja, die sich selbst noch vor der Pause mit Oleg Ptashnikov an zwei Klavieren mit dem „Andante con moto“ aus den „Sinfonischen Tänzen“ von Rachminov bestens präsentieren konnte. Beide Pianisten stellten sich nach Pause mit einem Klavier mit der Barcarole aus „Sechs Stücke für Klavier zu vier Händen“, komponiert von Sergej Rachmaninov als harmonisch eingespieltes Team vor und bildeten dadurch einen besten Übergang zu Frau O’Loughlins Liedvortrag des russischen Komponisten, wobei hier „Was für ein Glück“ besondere Erwähnung finden muß. Die Künstlerin rundete den Abend wiederum mit amerikanischen Liedern ab, die von Stephen Forster, Cole Porter und wiederum von George Gershwin stammten.
Diesen exquisiten erlesenen Abend wünscht man sich als Wiederholung, die Anwesenden erzwangen sich auch und nicht nur deshalb eine Zugabe, nämlich Charlie Chaplins Erfolgslied „This is a song“.
Festzustellen ist, daß Frau O’Loughlin zu einer der außergewöhnlichsten Künstlerinnen zählt, und München darf froh sein, diese Ausnahmekünstlerin desöfteren am Staatstheater am Gärtnerplatz zu hören und zu sehen. I.St.