Leider hatte Elina Garanca ihr Konzert absagen müssen, kurzfristigst. Erst um 13 Uhr stellte der Arzt fest, daß ein Auftritt am Abend unmöglich sei. Was tun? Das Festspielhaus Baden-Baden mit dem für den Abend vorgesehenen Dirigenten Karl Mark CHICHON, der das LETTISCHE NATIONALORCHESTER, leistete hier Schwerstarbeit. Man sagte alle erreichbaren Karteninhaber telefonisch ab, der Dirigent besorgte sich neue Noten und probte kurz das für das Publikum kostenlose Konzertprogramm, so daß man insgesamt von einem großartigen doch einstündigen Konzertabend sprechen kann.
Karel Mark Chichon, übrigens der Ehemann der Künstlerin, dürfte zu den fähigsten Dirigenten derzeit der Opern- und Konzertbühne zählen. Wie schwungvoll dirigierte er Georges Bizet „Carmen-Suite“ und einfühlsam die italienische Oper (Pietro Mascagnis Intermezzo zu „Cavalleria Rusticana“ und Giuseppe Verdis Ouvertüre zur Oper „I vespri siciliani“).
Mit Arturo Márquez „Danzón num. 2“ für Orchester und Emils Daarzips „Melancholic waltz“ stellte er auch noch dem Publikum unbekanntere Orchesterstücke vor und schloß temperamentvoll mit Rimsky-Korsakovs „Capriccio Espagnol“. Man ging erfüllt aus diesem Abend nach Hause. ISt