„Messiah“ – 27. März 2016

Mit dem in Szene gesetzten uns nur als Oratorium bekannten Werk des großen Barockmusikers Georg Friedrich Händel konnte die Frankfurter Oper den österlichen Gedanken der Erlösung nicht besser seinem Publikum vermitteln. Diese Uraufführung der szenischen Fassung vom 12. September 2012 am Königlichen Theater Kopenhagen (eine gelungene Bestidee von David FREEMAN – und jetzt von der Oper Frankfurt übernommen) zeigt die Handlung der biblischen Heilsgeschichte auf, nach Zerstörung und Tod findet die Erlösung durch Glauben an Gott und seine Auferstehung für die Menschheit immer wieder ihren Anfang. Die Bühne (Bühnenbild David ROGER) zeigt schon zu Beginn die Ruinen eines zerstörten Dorfes (mag es Palästina oder Israel sein), wo christlich geprägte Dorfbewohner Zuflucht suchen und sich an die Heilsgeschichte erinnern, die sie dann selbst miterleben konnten.

Dieses von Georg Friedrich Händel hauptsächlich als Chorwerk verfaßte Oratorium braucht eine hervorragende CHOReinstudierung, die durch Tilman MICHAEL, dazu auch ausgestattet mit sehr guter Darstellungsfähigkeit aller Chormitglieder, bestens auf die Bühne kam. Die Kostüme von Louie WHITEMORE waren in die Jetztzeit gelegt und paßten sich sehr gut an.

Alle Solisten des Oratoriums fanden sich auf der Bühne bestens disponiert wieder, so Martin MITTERRUTZNER in der Tenorpartie, Vuyani MLINDE in der Baßpartie , Alt Katharina MAGIERA und in beiden Sopranpartien Elizabeth REITER und Juanita LASCARRO. Besonders zu erwähnen ist der Kindersopran von Gero BOLLMANN, der nach der Zerstörung, die nach dem so berühmten „Halleluja“ die Bühne verfinsterte, sehr gut interpretiert für den Erlösungsgedanken sorgen konnte. Von den stummen Darstellern ist besonders Dominic BETZ zu erwähnen, der eine sehr gute Leistung als Jesus erbringen konnte, bühnenpräsent und glaubhaft gestaltete er seine Rolle, sehr gut auch Susanne BUCHENBERGER als Maria und Marcus HOSCH als Judas.

Für eine sehr gute musikalische Interpretation des szenischen Oratoriums sorgte Markus POSCHNER, der das FRANKFURTER OPERN- UND MUSEUMSORCHESTER zu einer sehr guten Leistung führte, an der Laute (Yasunori IMAMURA), Orgel (Manuel DAHME) und Cembalo (Felice VENANZONI).

Für dieses in Szene gesetzte Werk des großen Deutsch-Engländers – man sang in englischer Sprache mit deutschen Untertiteln – sollten sich weitere Bühnen interessieren, gerade in dieser so problematischen Zeit. Und – es war ein sehr guter Regisseur David Freeman am Werk. Unendlicher Jubel des Publikums am Ende, eine Gratulation dem Opernhaus des Jahres.
I.St.