"OSUD" / "LE VILLI" - 15. Mai 2006 | |
Die Wiener Staatsoper zeigt mit diesen beiden Stück an einem Abend zwei Möglichkeiten, wie man sich den Themen "gescheiterte Liebe" und "Grausamkeit des Schicksals" auf komplett unterschiedliche Weise musikalisch wie substantiell nähern kann. Dafür bediente man sich zweier Regisseure und zweierlei Besetzung, verbunden nur durch die musikalische Leitung des Abends seitens Simone YOUNG. Fiel der Blick im ersten Teil des Abends in den Orchestergraben, konnte man erleben, wie die Dirigentin sehr virtuos am Pult tanzte und/oder hüpfte. Ihre Begeisterung über trug sich auf das ORCHESTER DER WIENER STAATSOPER, welches wesentlich homogener klang, als ich es bei meinen bisherigen Wienaufenthalten gehört hatte. Das Schwelgen in Janáceks Musik, noch in der "Jenufa" ein wenig vermißt, kam hier voll zum Einsatz, ohne daß die Exaktheit verlorenging. Souveräne Begleitung von Sängern und Chor ging einher mit symphonischer Musikalität. Gleiches galt für die Begleitung der Puccini-Oper. Auch dort gab es präzises Musizieren, ohne daß das Orchester auch nur für einen Moment zu laut geriet. Der CHOR (Leitung: Ernst DUNSHIRN) kam mit Janácek besser zurecht als mit Puccini, was allerdings auch an der Regie gelegen haben mag. Besonders beeindruckend klang der Mädchenchor in "Osud" (Einstudierung: Georg KUGI). P.S. Mehr Infos zur Oper "Osud" hier. |