"AKHMATOVA " - 2. April 2011 (Uraufführung)

Kurzbiographien:

Anna Alexejevna Gorenko, genannt AKHMATOVA, war die bedeutendste russische Dichterin des 20. Jahrhunderts und Muse der "Silbernen Zeitalters der russischen Literatur". Der Künstlername war der Mädchennamen einer mütterlichen Ur-Großmutter, tatarischer Abstammung, nachdem ihr Vater Anna verboten hatte, den Namen Gorenko für ihre Veröffentlichungen zu verwenden.

1889 in Bolschoi Fontan bei Odessa geboren, war sie die Tochter einer wohlhabenden Familie und bereits in ihrer Kindheit literarisch aktiv, von Puschkin und Racine beeinflußt. Sie studierte Jura in Kiew und Literatur in St. Petersburg. 1910 heiratete sie ihren Jugendfreund, den Dichter und Archäologen Nikolaj Gumilev. Das Paar gründete mit Yossip Mandelstam die Bewegung des "Akmesismus" (von griechisch "Acme": Gipfel) als Gegenstück zum Symbolismus, eine Art Neo-Naturalismus, der die "einfachen Dinge" in einer metaphorischen Sprache ausdrückte.

Ihr Sohn Lew wurde 1912 geboren. Gleichzeitig erschienen ihre ersten Gedichtbände. Mit Gumilev reiste sie in die Schweiz, Italien, Frankreich und besonders Paris. Hier traf sie die künstlerischen Kreise der Zeit, vor allem um Amedeo Modigliani, der sie mehrmals porträtiere. Sie wurde die "Muse" der Pariser Künstlerszene. Wie andere sehr schöne und hoch begabte Frauen wie Lou Andreas-Salomé oder Alma Schindler- Mahler, wurde sie von der Elite der literarischen und künstlerischen Welt bewundert.

Mit der Rückkehr nach Petersburg und dem Ausbruch der sowjetischen Revolution wurde es düster um Akhmatova. Sie wurde u.a. vom berüchtigten Jdanov in der "Prawda" des "bürgerlichen Deviationismus" bezichtigt. Ihre Dichtungen erschienen nur mehr in Anthologien, und sie brachte sich als Übersetzerin oder Bibliothekarin durch. Sie wurde ein Symbol des "inneren Widerstands" in der SU. Ihr Gatte wurde 1922 von Stalin ermordet. Ihr Sohn Lev wurde zwei Mal verhaftet und nach Sibirien verbannt.

Akhmatova wurde erst nach Stalins Tod wieder teilweise rehabilitiert. Zwei Mal für den Literatur Nobelpreis vorgeschlagen, wurde sie erst knapp vor ihrem Tod wieder in den Schriftstellerverband aufgenommen und wurde dessen Vorsitzende. Sie starb 1966 in Domodedowo bei Moskau.
(siehe den langen und sehr aufschlußreichen Wikipedia-Artikel, der in der deutschen Fassung viel ausführlicher ist als in der französischen oder englischen Version).

Bruno MANTOVANI wurde 1974 in Châtillon (bei Paris) geboren, sein Vater war italienischer, seine Mutter spanischer Abstammung. Mantovani trat 1993 ins Pariser Conservatoire Supérieur ein. 1999 erhielt er den 1. Preis des Komposition-Wettbewerbs des Conservatoire. 2004 aufgrund des Prix de Rome verbrachte Mantovani ein Jahr in der Villa Medici. Zahlreiche Auszeichnungen. 2006 UA seiner ersten Oper "L'Autre Côté" beim "Festival Musica" in Strasbourg. 2010 UA des Balletts "Siddharta" an der Pariser Opéra. Seit Beginn seiner Tätigkeit über 80 Komposition und intensive Zusammenarbeit mit zahlreichen Künstlern. (siehe www.brunomantovani.com)

Kritik